Die Tenotomie des Musculus obliquus superior zur Behandlung von A-Inkomitanzen und des Brown-Syndroms

Zusammenfassung

Die Tenotomie und Tenektomie des M. obliquus superior (OS) hat sich unserer Erfahrung nach als eine sehr wirksame und verläßliche Methode zur Korrektur von A-Inkomitanzen erwiesen, wenn präoperativ eine monolaterale oder bilaterale Hyperfunktion des OS nachweisbar ist. Es wird von 42 Patienten mit A-Phänomenen berichtet, bei denen die Tenotomie oder Tenektomie des OS eine Reduzierung der A-Inkomitanz im Mittel um 86 bis 91% bewirkte, gleich ob sie gering, mittel- oder hochgradig ist. Das bedeutet, dass der gleiche Eingriff weder bei gering noch bei mittelgradigen A-Inkomitanzen das A-Phänomen in ein störendes V-Phänomen umkehrt. Ernsthafte Komplikationen sind nur bei falscher Indikation und fehlerhafter Operationstechnik zu erwarten. Sehr erfolgreich konnten wir 11 echte atypische Brown-Syndrome, bei denen eine solide Indikation zur Operation (z.B. Kopfzwangshaltung, manifeste Hypertropie in Primärposition, komplette Pseudoheberparese) bestand, mit der Tenotomie des OS am erkrankten Auge behandeln.

Summary

The superior oblique tenotomy and tenectomy is an very effective and predictable surgical method in correcting the A-pattern in strabismus when overaction of one or both superior oblique muscles is present. In this series of 42 patients with an A-pattern an average correction of 86 to 91% was obtained regardless of the degree of the A-pattern. So we didn't observe any case that was converted from an A- to a serious V-pattern as obviously a less reduction is obtained in lesser degrees of A-pattern. In 11 cases of true but atypical Brown's-syndrome the tenotomy of the superior oblique muscle had a very beneficial effect on the limited movement of the affected eye and a coexisting abnormal head posture.