Zur Interpretationsproblematik der Urethrakonfiguration im Miktionszysturogramm (MZU) beim jungen Mädchen

Zusammenfassung

Ziel der Untersuchung war, die urethrale Variabilität im MZU des kleinen Mädchens (n = 193) zu klassifizieren und die verschiedenen Urethraformen auf ihre physiologische bzw. pathologische Bedeutung hin zu untersuchen. Es konnte gezeigt werden, daß wichtige pathologische Befunde aus dem MZU bzw. AUG bei allen Urethravarianten in etwa gleicher Häufigkeit vorkamen. Die Gegenüberstellung von Urethraformen und klinischer Symptomatik (Dysurie, Enuresis, HWI) zeigte kein vermehrtes Auftreten einer speziellen Konfiguration. Die differenzierte Betrachtung der Urethramorphologie, bei der zwischen weiten dilatierten stenoseverdächtigen Konfigurationen einerseits und sog. nicht-stenoseverdächtigen Konfigurationen andererseits unterschieden wurde, erbrachte im Vergleich mit klinischen und radiologischen Befunden kein signifikantes Ergebnis.

Summary

The aim of the investigation was to classify urethral variability as seen on micturating cystograms of 193 young girls and to study the physiological and pathological significance of the various shapes. It was shown that significant abnormalities were associated with all types of urethral configuration. Comparison of urethral shapes and clinical symptoms (dysuria, enuresis) did not show any particular appearance. Differentiation of urethral shapes into those that were dilated, and therefore suggested a stenosis, and those that were not dilated, showed no significant correlation between clinical and radiological findings.