Klin Monbl Augenheilkd 1988; 192(1): 20-22
DOI: 10.1055/s-2008-1050064
© 1988 F. Enke Verlag Stuttgart

Oberlidentropium - chirurgische Aspekte*

Surgical Aspects of the Upper Lid EntropionF. J. Steinkogler
  • 2. Univ.-Augenklinik Wien (Prof. Dr. H. Slezak)
* Auszugsweise vorgetragen vor der Ophthalmologischen Gesellschaft in Wien, im November 1986
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Publication History

Manuskript erstmals eingereicht 2.3.1987

zur Publikation in der vorliegenden Form angenommen 5.5.1987

Publication Date:
11 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Ende des 19. Jahrhunderts wurden zahlreiche Operationsmethoden zur Behandlung des Oberlidentropiums beschrieben; damals war das Entropium des Oberlides wesentlich häufiger als heute. Das Ziel der Behandlung ist es, die Wimpern vom Lidrand wegzubringen. Dies kann einerseits durch Anhebung und Spannung des vorderen Lidblattes in Kombination mit einer horizontalen Tarsuskeilexzision erreicht werden, andererseits kann nach Lidspaltung das Haut-Muskelblatt hochgelagert werden. Die dabei entstehende freie Tarsusvorderfläche muß mit einem Transplantat bedeckt werden, um ein Schrumpfen des Lidrandes zu verhindern. Letzteres würde rasch ein Rezidiv nach sich ziehen. Als freies Transplantat eignet sich das Hautstück gut, das nach Hochlagerung des Haut-Muskelblattes exzidiert werden muß. Die Oberlid-Hautwunde wird unter Bildung einer neuen Oberlidfalte primär verschlossen. Das adäquat präparierte Vollhauttransplantat wird unter Anwendung der Fibrinklebemethode an der Tarsusvorderfläche fixiert und verhindert ein Schrumpfen des Tarsus und ein Absinken der Wimpern zum Lidrand. Sowohl die Lidspannungs- als auch die Lidspaltungsmethode sind einfache Verfahren, die vor allem funktionell ein dauerhaftes Ergebnis ermöglichen.

Summary

At the end of the 19th century several surgical procedures for the treatment of upper eyelid entropion were described. At that time this type of entropion was much more common than it is today. The goal of treatment is to evert the lashes away from the lid margin. This can be accomplished by tightening the anterior lamella combined with a tarsal wedge resection, or by an upward transposition of the lid skin after splitting the upper lid apparatus. The resulting free anterior tarsal surface must be covered by a free graft to prevent tarsal shrinking. The latter would soon cause a recurrence. After upward transposition of the anterior lamella, the excised skin is very suitable for covering the free tarsal surface. A fibrin sealing method is used to fix the graft on the tarsus, thus making sutures unnecessary. Good results, primarily with regard to function, can be achieved with these methods.