Defibrinierungssyndrom nach Schlangenbißverletzungen

Zusammenfassung

Bei einem 51jährigen und einem 29jährigen Patienten kam es innerhalb von zwei Stunden nach Bißverletzung durch die Vipern-Arten Echis carinatus (Sandrasselotter) bzw. Agkistrodon halys (Halysotter) zu einem Defibrinierungssyndrom. In beiden Fällen war das Syndrom durch eine Afibrinogenämie mit Verlängerung der Thrombinzeit, durch Auftreten von Fibrinmonomeren und Fibrinogenspaltprodukten sowie einen Abfall der Plasminogenkonzentration gekennzeichnet. Hämorrhagische Symptome traten in Form von Zahnfleischbluten und Makrohämaturie auf. Das jeweils artspezifische Antiserum wurde 9 bzw. 16 Stunden nach der Bißverletzung verabreicht. Dadurch normalisierten sich die Gerinnungsparameter innerhalb von 48 Stunden.

Abstract

A defibrination syndrome developed in two men (aged 51, and 29 years old) within two hours of having been bitten by vipers Echis carinatus and Agkistrodon halys, respectively. In both the syndrome was characterized by afibrinogenaemia with Prolongation of the thrombin time, presence of fibrin monomeres and split products of fibrinogen. Haemorrhagic signs included oral mucosa bleeding and macrohaematuria. Specific serum was administered 9 and 16 hours, respectively, after the bite and achieved normalization of all clotting values within 48 hours.