Aktuelle Ernährungsmedizin 2020; 45(03): 219
DOI: 10.1055/s-0040-1710211
Abstracts
Gesundheits-/Stoffwechselforschung Beitrag der Ernährungsmedizin

Der Einfluss von all-trans-Retinsäure auf die Expressionsregulation von C1qbp in duodenalen Epithelzellen

J Zech
Institut für Ernährungsmedizin, Lübeck, Germany
,
C Sina
Institut für Ernährungsmedizin, Lübeck, Germany
,
S Derer
Institut für Ernährungsmedizin, Lübeck, Germany
› Institutsangaben
 
 

    Für Retinsäure wurde bisher u.a. ein Einfluss auf Wachstum, Zellproliferation, Immunantwort und die Regulation der Genexpression nachgewiesen. An Ratten konnte gezeigt werden, dass Retinoide auch auf den Stoffwechsel Einfluss nehmen, indem sie, womöglich über die Beeinflussung der mitochondrialen Genexpression, das Gleichgewicht der zellulären Energiegewinnungsprozesse in Richtung der oxidativen Phosphorylierung verschieben. Eine ähnliche Wirkungsweise wurde für das vorrangig in den Mitochondrien lokalisierte Protein complement component 1 q subcomponent binding protein (C1qbp) beschrieben. Die daraus resultierende Frage, ob Vitamin A über die Regulation der Expression von c1qbp Einfluss auf die Stoffwechsellage und somit auch die Proliferation von Zellen nimmt, ist Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Arbeit gewesen.

    Mittels eines Neutralrot-Zytotoxizitäts-Tests ist die optimale Stimulationskonzentration der all-trans-Retinsäure für die in den Experimenten verwendeten murinen Mode-K-Zellen auf 1 µM festgelegt worden. Die Zeitabhängigkeit der Stimulation wurde untersucht, indem Zellen für eine Dauer von 24, 48 und 72 Stunden stimuliert und die Expressionen der entsprechenden Proteine über einen Western Blot analysiert wurden. Für die weiteren Versuche eine Stimulationsdauer von 24 h gewählt. Nachfolgend sind die Genexpressionen auf Transkriptionsebene für c1qbp, ki67, slc2a1, pkm und ldha quantitativ untersucht worden.

    Slc2a1 ist unter Retinsäure signifikant herunterreguliert. Für die anderen Transkripte sind keine signifikanten Veränderungen beobachtet worden. Auch die Analyse des mit zwei Antikörpern für C1qbp durchgeführten Western Blots sowie eines Laktat-Tests haben keine eindeutigen Aufschlüsse geben können.

    Um auszuschließen, dass die weitestgehend ausbleibende Regulation durch ein zu hohes Glukoseangebot von 25 mM im verwendeten Zellkulturmedium verursacht wurde, sind sämtliche Versuche nochmals mit glukosereduziertem Medium von 5 mM Glukose durchgeführt worden. Ebenso, wie in den vorangegangenen Versuchen, konnte lediglich für slc2a1 eine signifikante Regulation durch Retinsäure auf Transkriptionsebene beobachtet werden.

    Auf Grundlage des initialen Neutralrot-Tests scheint zwar ein Einfluss von Retinsäure auf die Proliferation der Zellen vorzuliegen, dieser Effekt steht wohl aber nicht in Verbindung mit einer verstärkten Expression von c1qbp.


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    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    16. Juni 2020

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