Sprache · Stimme · Gehör 2019; 43(03): 160
DOI: 10.1055/a-0887-9682
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Häusliches Üben in der Kindersprachtherapie

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Publication Date:
10 September 2019 (online)

„Mein Kind erhält einmal in der Woche eine 45-minütige Therapieeinheit bei der Logopädin und das soll reichen?“ – viele Eltern fragen sich dies zu Recht zu Beginn einer logopädischen Intervention. Eine Möglichkeit seitens der Therapeutin ist es, den Eltern häusliche Aufgaben für die verbleibenden ca. 3000 Minuten (abzüglich durchschnittlicher Betreuungs- und Schlafzeiten) der Woche mitzugeben. Doch ist das immer sinnvoll?

Fazit

Die Fragen „Wann? Wo? Wie?“ in Bezug auf häusliche Übungen sollten gemeinsam zwischen behandelnder Logopädin, Eltern und, je nach Alter des Kindes, auch mit dem Kind geklärt werden. Wichtig ist in jedem Fall, dass eine Transparenz in Bezug auf das Behandlungsziel und den Weg dorthin entsteht. Ist der Transfer in den Alltag der Fokus, kann dies nur durch häusliches Üben und Beobachten erreicht werden. Dabei sind allerdings immer die jeweilige Familiensituation und die Möglichkeiten in Bezug auf eine Zusammenarbeit mit dem Umfeld zu berücksichtigen. Bei entwicklungsauslösenden Therapiezielen gilt jedoch das Motto „das Gras an dem man zieht, wächst nicht schneller“. Hier könnten die Eltern durch Beobachtungsaufgaben in die Dokumentation des Therapieverlaufs einbezogen werden.

 
  • Literatur

  • 1 Wendtland W. Therapeutische Hausaufgaben: Materialien für die Eigenarbeit und das Selbsttraining; eine Anleitung für Therapeuten, Betroffene, Eltern und Erzieher. Stuttgart: Thieme; 2002
  • 2 Evans JL. The emergence of language: A dynamical systems account. In: Hoff E, Shatz M. Blackwell Handbook of language development. Wiley-Blackwell; 2007: 128-147 DOI: 10.1002/9780470757833.ch7