Zusammenfassung
Hintergrund Die kardiale Magnetresonanztomografie (MRT) stellt sowohl in der Beurteilung der
Herzfunktion als auch zur nichtinvasiven Gewebsanalyse des Myokards in vielen klinischen
Fragestellungen die Referenz-Standard-Methode dar. Speziell die Quantifizierung kardialer
Parameter nimmt eine immer zentralere diagnostische und differenzialdiagnostische
Rolle ein. Im vorliegenden Review sollen etablierte und vielversprechende neue quantitative
Herz-MRT-Parameter der klinischen Routine zusammengefasst, ihre Zusammenhänge beschrieben
sowie ihre Abhängigkeiten von substanziellen Einflussfaktoren dargestellt werden.
Methode Die Übersichtsarbeit basiert auf einer PubMed-Literaturrecherche zu den Begriffen
„cardiac magnetic resonance“ und „quantification“, „recommendations“, „quantitative
evaluation/assessment“, „reference method“, „reference/normal values“, „pitfalls“
sowie „artifacts“ innerhalb des Publikationszeitraums 2000–2019.
Ergebnisse und Schlussfolgerung Funktionelle, Phasenkontrast- und Perfusionsbildgebung sowie Relaxationszeit-Kartierung
ermöglichen die Erfassung einer Vielzahl quantitativer Herz-MRT-Parameter. Diese erlauben
eine über die visuelle Beurteilung von Herz-MRT-Bildern hinausgehende Charakterisierung
der Funktion, Morphologie und Perfusion des Herzens, sei es im Vergleich zu Normalwerten
oder im Therapieverlauf. Bei der Interpretation ausgewerteter Herz-MRT-Parameter in
der klinischen Routine muss allerdings zunehmend auf Standardisierung geachtet werden,
da Aufnahmetechniken und Auswertealgorithmen quantitative Ergebnisse maßgeblich –
jedoch mitunter nicht unmittelbar erkennbar – beeinflussen können.
Kernaussagen:
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Die Routine-Herz-MRT erlaubt die Bestimmung einer Vielzahl funktioneller und morphologischer
quantitativer Parameter.
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Quantitative Herz-MRT-Parameter ermöglichen die Erfassung diffuser und globaler myokardialer
Veränderungen.
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Standardisierte Aufnahmetechniken und Auswertealgorithmen sind zentrale Voraussetzung
zur diagnostischen Interpretation quantitativer Herz-MRT-Parameter.
Zitierweise
Key words
heart - MR-imaging - cardiac function - myocardial relaxation time mapping - myocardial
perfusion - pitfalls