Rehabilitation (Stuttg) 2019; 58(06): 356
DOI: 10.1055/a-1039-5121
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Checkliste für Internetprogramme zu psychischen Beschwerden und Umgang mit Suchtmitteln

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Publication Date:
09 December 2019 (online)

Durch die Digitalisierung unserer Gesellschaft sind zahlreiche neue Angebote im Gesundheitswesen entstanden, die viele Chancen, aber auch einige Risiken bergen. Beispielsweise können bei psychischen Problemlagen, substanzbezogenen Störungen oder pathologischem Glücksspiel niedrigschwellige Onlineportale ein wichtiges zusätzliches Hilfeangebot zur Information und Beratung sein. Diese lassen sich auch mit bestehenden analogen Behandlungsstrukturen verknüpfen.

Bislang steht der Nutzer solcher Angebote aber vor der Herausforderung, deren Wirksamkeit, Qualität und Datensicherheit selbst einschätzen zu müssen. Der Fachverband Sucht (FVS) hat daher unter Einbeziehung wissenschaftlicher Expertise eine Checkliste für die Beurteilung von Internetprogrammen und Apps für psychische Probleme und substanzgebundene sowie -ungebundene Probleme entwickelt.

Allerdings enthält die Checkliste auch Fragen zu bestimmten Aspekten derartiger Programme, die von Endanwendern normalerweise nur schwer zu beantworten sind. Aufgrund dessen hält der FVS eine Überprüfung der Eignung von Internetprogrammen durch eine unabhängige Organisation mit Expertise für eine bedeutende gesundheitspolitische Aufgabe. Er setzt sich für eine Zertifizierung entsprechender Internetangebote durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, wie sie auch im Regierungsentwurf des Gesetzes für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation (Digitale-Versorgung-Gesetz – DVG) vorgesehen ist, ein. Die Nutzer-Checkliste ist bis dahin als erste Hilfestellung für die Bewertung von Online- Angeboten gedacht. Sie ist auf www.sucht.de -> Fachpublikum -> Fachinformation abrufbar.

(Quelle: Fachverband Sucht)