Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2020; 25(01): 9
DOI: 10.1055/a-1107-7984
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Qualitätssicherung – Patientenmeinung wird wichtiger

Wie die Patienten selbst ihre Behandlung einschätzen, soll mehr Gewicht bekommen. Dazu wird der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) bei der Beurteilung der Qualität medizinischer Leistungen künftig auch die Ergebnisse entsprechender Befragungen berücksichtigen. Die Premiere betrifft laut GBA Patienten einer Herzkatheteruntersuchung (PCI). Geplanter Start: Juli 2021. „Die Patienten werden detailliert nach Fakten befragt, die für die Qualität ihrer Versorgung wichtig sind“, erklärt Professor Elisabeth Pott, die dem GBA-Unterausschuss Qualitätssicherung vorsitzt. Krankenhäuser und Ärzte würden über alle Auffälligkeiten informiert, „um ihnen die Möglichkeit zur Einordnung und gegebenenfalls zur Verbesserung zu geben“. Parallel gehen die Ergebnisse an die Landesarbeitsgemeinschaften, die bei Bedarf Kontakt zu Einrichtungen aufnehmen, um Auffälligkeiten zu klären. Laut GBA sollen pro Leistungserbringer jährlich 200 Patienten etwa vier Wochen nach ihrem PCI-Eingriff die Fragebögen mit der Bitte um Teilnahme erhalten. Hat eine Einrichtung weniger als 200 Behandlungsfälle pro Jahr, sei eine Vollerhebung vorgesehen. Ausgewertet werden die anonymisierten Fragebögen vom Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG).



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Article published online:
19 February 2020

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