Klin Monbl Augenheilkd 2021; 238(01): 48-54
DOI: 10.1055/a-1274-0773
Klinische Studie

Anwendungsmöglichkeiten eines neuartigen vorgeladenen Intubationssystems für Tränenwege

Article in several languages: English | deutsch
Natasa Mihailovic
Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Münster, Deutschland
,
Ulrike H. Grenzebach
Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Münster, Deutschland
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Nicole Eter
Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Münster, Deutschland
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Ralph-Laurent Merté
Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Münster, Deutschland
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Zusammenfassung

Einleitung Der LacriJet (FCI S. A. S. – France Chirurgie Instrumentation, Paris, Frankreich) stellt ein neuartiges, vereinfachtes und vorgeladenes System für eine monokanalikuläre bzw. monokanalikulonasale Tränenwegsintubation dar. Es ist als Weiterentwicklung des Masterkas zu sehen und soll die Intubationszeit während des operativen Eingriffs verkürzen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, eine erste Anwendung dieses Systems bei unterschiedlichen Indikationsstellungen darzustellen.

Material und Methoden Es wurden alle Patienten eingeschlossen, die im Zeitraum von März bis November 2019 an der Universitätsaugenklinik Münster eine Tränenwegsintubation mittels LacriJet erhielten. Das postoperative Ergebnis wurde 3 – 6 Monate später evaluiert.

Ergebnisse Insgesamt wurden im o. g. Zeitraum an unserer Klinik 12 Tränenwegsintubationen mit dem LacriJet bei unterschiedlichen Indikationsstellungen durchgeführt. Die Hauptindikation stellten kongenitale Tränenwegsstenosen dar. Weiterhin wurde eine Intubation zur Schienung bei tränenwegsnahen Lidtumoren, bei Lazeration des Canaliculus sowie bei Kanalikulitis durchgeführt. In 3 Fällen kam es zu einer frühzeitigen Luxation oder einem kompletten Verlust der Intubation, davon in 2 Fällen bei kongenitaler Tränenwegsstenose und in einem Fall nach Manipulation durch die Patientin. Insgesamt waren die funktionellen Ergebnisse zufriedenstellend.

Zusammenfassung Die Nutzung des LacriJets ist zur Behandlung bei kongenitalen Tränenwegsstenosen, zur Schienung bei traumatischen Tränenwegsabrissen oder tränenwegsnahen Tumoren sehr praktikabel. Die bekannten Nachteile der monokanalikulären Intubation (Luxation, Intubationsverlust) treten allerdings auch bei dieser Art des Intubationssystems auf und eine Einweisung in das System scheint sinnvoll. Der LacriJet stellt damit eine moderne und einfache Methode zur Tränenwegsintubation dar und ist vielseitig einsetzbar.



Publication History

Received: 23 June 2020

Accepted: 11 September 2020

Article published online:
27 January 2021

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