Zusammenfassung
Viele PatientInnen mit visusgefährdender nicht infektiöser Uveitis bedürfen, um eine
Remission ihrer Uveitis zu erreichen, einer Behandlung mit DMARDs. Obwohl herkömmliche
DMARD-Therapien
in einem großen Teil dieser PatientInnen eine hochpotente Therapie darstellen,
ist in einzelnen Fällen aufgrund eines unzureichenden Ansprechens oder unerwünschter
Wirkungen ein
Therapiewechsel erforderlich. Januskinase-Inhibitoren (JAKI) sind in der Rheumatologie,
Gastroenterologie und Dermatologie bereits für mehrere autoimmune Erkrankungen zugelassen.
Nun steht
ein Zulassungsprozess für ausgewählte Uveitisentitäten an. Wirkmechanismus: JAKI
üben ihre Wirkung über die Hemmung der Phosphorylierung von Transmembranproteinen,
den Januskinasen aus. Dies
führt zu einer fehlenden Aktivierung von Transkriptionsfaktoren und damit zur
verminderten Zytokinexpression und Entzündungshemmung. JAKI stellen in der Rheumatologie,
Gastroenterologie und
Dermatologie einen äußerst effektiven neuen therapeutischen Ansatz dar. Sie sind
zur Behandlung bei rheumatoider Arthritis, Psoriasis-Arthritis, ankylosierender Spondylitis,
Colitis ulcerosa
und dem atopischen Ekzem bereits zugelassen. In bisherigen Vergleichsstudien
zu etablierten Biologika konnte teilweise ein besseres therapeutisches Ansprechen
beschrieben werden. Aus
publizierten Fallberichten wurde auch bei Uveitispatienten, die auf klassische
und biologische DMARDs unzureichend ansprachen, eine Kortisoneinsparung und Reizfreiheit
erzielt.
Zulassungsstudien bei JIA-assoziierter und ANA-positiver anteriorer Uveitis sind
im Prozess. Zusammenfassend stellen JAKI eine innovative Therapieoption bei Patienten
mit nicht infektiöser
Uveitis dar, bei denen Kontraindikationen gegen die Verwendung oder ein unzureichender
Effekt von DMARDs bestehen.
Schlüsselwörter
intraokulare Entzündungen - Januskinase-Inhibitoren - DMARDs - JAK-STAT-Pathway -
krankheitsmodulierende Therapie - Uveitis