 
         
         Zusammenfassung
         
         Mithilfe der Laser-Flare-Photometrie kann eine nicht invasive und objektive Messung
            des Tyndall-Effekts in der Vorderkammer erfolgen. Der Laser-Flare-Wert (Tyndallometrie;
            gemessen in Photonenzahl pro Millisekunde [pc/ms]) quantifiziert somit das Ausmaß
            einer Störung der Blut-Kammerwasser-Schranke und kann dadurch in der klinischen Anwendung
            zur Überwachung einer Uveitistherapie oder zum Messen eines postoperativen Entzündungsgrades
            verwendet werden. Bei der Messung ist eine standardisierte Durchführung zu beachten.
            Publikationen der letzten 35 Jahre zur Laser-Flare-Photometrie beschäftigen sich neben
            dem Messverfahren mit dessen Einsatz in der klinischen Praxis bei unterschiedlichen
            ophthalmologischen Erkrankungen. Ebenso wurden bereits verschiedene Einflussfaktoren
            untersucht und beschrieben, die bei der Messung und Auswertung von Laser-Flare-Werten
            zu beachten sind. Fokus dieses Beitrags ist die Relevanz der Laser-Flare-Photometrie
            in der Retinologie. In kürzlich
            veröffentlichten Studien zeigt sich die Höhe der objektiven Tyndallometrie bei einer
            primären rhegmatogenen Amotio abhängig vom Linsenstatus, der Symptomdauer und dem
            Ausmaß der Netzhautablösung. Je mehr Fläche der Netzhaut betroffen ist, desto größer
            scheint die Störung der Blut-Kammerwasser-Schranke. Erhöhte Laser-Flare-Werte galten
            zudem bislang als Prädiktor für die Entwicklung einer proliferativen Vitreoretinopathie
            (PVR), jedoch muss diese Annahme nach aktuellem Kenntnisstand relativiert werden.
            Die objektive Tyndallometrie kann nach derzeitiger Datenlage zur Verlaufskontrolle
            bei intraokularen Entzündungen und zur Quantifizierung der Blut-Kammerwasser-Schranke
            genutzt werden. Die Werte korrelieren mit dem Ausmaß und anatomischen Gegebenheiten
            sowie der Symptomdauer bei Netzhautablösung. Es gibt viele bereits identifizierte
            Einflussfaktoren, eine weitere Evaluation ist jedoch wünschenswert und erforderlich.
            Ob der Laser-Flare-Wert zukünftig als Prädiktor für
            Folgeerkrankungen wie bspw. die PVR-Entwicklung genutzt werden kann, ist derzeit noch
            unklar.
         
         Schlüsselwörter
Laser-Flare-Photometrie - Tyndall-Effekt - Entzündung - proliferative Vitreoretinopathie
            - Netzhautablösung