Klin Monbl Augenheilkd 2023; 240(12): 1405-1412
DOI: 10.1055/a-2003-5900
Klinische Studie

Evaluation des Prototyps eines neuen intraoperativen Aberrometers für die Vorhersage der postoperativen Zielrefraktion

Article in several languages: deutsch | English
Tamer Tandogan
1   Augenklinik, Pallas Kliniken AG, Olten, Schweiz
2   Universitäts-Augenklinik, UniversitätsKlinikum Heidelberg, Deutschland
,
3   International Vision Correction Research Centre (IVCRC) und David J Apple International Laboratory for Ocular Pathology, Universität Heidelberg, Deutschland
,
Chul Young Choi
4   Ophthalmology, Sungkyunkwan University School of Medicine at Samsung Medical Center Cancer Center, Gangnam-gu, Republic of Korea
,
Gerd U. Auffarth
1   Augenklinik, Pallas Kliniken AG, Olten, Schweiz
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Zusammenfassung

Bei allen Fortschritten der präoperativen Biometrie in der Kataraktchirurgie und der refraktiven Linsenchirurgie sowie den verschiedenen heute gebräuchlichen Kalkulationsformeln gehören „refraktive Überraschungen“ nach wie vor zum klinischen Alltag. Besonders nachteilig und enttäuschend ist ein Abweichen von der Zielrefraktion für Patienten, die sich für eine spezielle Linse wie eine Multifokal- oder EDOF-IOL entschieden haben sowie vor allem für Patienten, die eine torische IOL implantiert bekommen, bei der schon leichte Abweichungen von der Zielachse die Sehschärfe nachteilig beeinflussen können. Die intraoperative Aberrometrie ist eine Methode, die es dem Chirurgen ohne zusätzlichen größeren Aufwand erlaubt, die Refraktion des aphaken Auges (nach Entfernung der natürlichen Linse) und kurz darauf des nunmehr pseudophaken Auges zu überprüfen. Die Methode, für die es zurzeit 3 unterschiedliche Geräte gibt, zeigt in den meisten Evaluationen eine deutlich geringere Abweichung von der Zielrefraktion als die präoperative Biometrie. Neben einer Evaluation des Prototyps des I-O-W-A-Systems zur Ausmessung des Auges während der Operation werden eigene Ergebnisse über den Einfluss des Anästhesieverfahrens und des IOL-Typs vorgestellt.

Fazitbox

Bereits bekannt:

  • Die Echtzeit-Refraktionsmessung im Rahmen der Operation bietet einen deutlichen Vorteil in der Ergebnisoptimierung.

  • Die intraoperative Aberrometrie, für die es zurzeit 2 unterschiedliche Geräte gibt, zeigt in den meisten Evaluationen eine deutlich geringere Abweichung von der Zielrefraktion als die präoperative Biometrie.

Neu beschrieben:

  • In dieser Publikation soll die neue Methode der intraoperativen Aberrometrie anhand erster eigener klinischer Erfahrungen vorgestellt werden, wobei die Verbesserung der Erreichung von Zielrefraktion sowie Ermittlung von etwaigen Einflüssen auf die Messmethode untersucht wird.

  • Unter den gängigen Anästhesieverfahren ist die topische Lokalanästhesie gegenüber der peribulbären Injektion für die intraoperative Aberrometrie vorzuziehen, da mit ihr nach unseren Untersuchungen eine höhere refraktive Genauigkeit erreicht wird.

  • Durch zusätzliche IOL-typische Korrekturfaktoren kann die Vorhersagegenauigkeit erhöht werden.

Conclusion Box

Already known:

  • Real-time refraction measurement during surgery offers a significant advantage in optimizing results.

  • Intraoperative aberrometry, for which two different devices are currently available, shows a much smaller deviation from the target refraction than preoperative biometry in most evaluations.

Newly described:

  • In this article we aim to present the new method of intraoperative aberrometry on the basis of our own initial clinical experience. To this purpose we investigated improvements in achieving target refraction, and we identified factors that have an influence on this measurement method.

  • Among the common anesthetic methods, topical local anesthesia is preferable to peribulbar injection for intraoperative aberrometry because it achieves higher refractive accuracy according to our study results.

  • Additional IOL-specific correction factors can increase prediction accuracy.



Publication History

Received: 02 December 2021

Accepted: 19 December 2022

Accepted Manuscript online:
23 December 2022

Article published online:
15 November 2023

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