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CC BY-NC-ND 4.0 · Gesundheitswesen 2024; 86(S 04): S282-S289
DOI: 10.1055/a-2326-6612
Original Article

Demenzsensibilität der baulichen Umgebung langzeitstationärer Pflegeeinrichtungen in Deutschland: Erste Ergebnisse des German Environmental Audit Tool (G-EAT)

Article in several languages: English | deutsch
1   Standort Witten, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V., Witten, Germany
2   Fakultät für Gesundheit, Department für Pflegewissenschaft, Universität Witten/Herdecke, Witten, Germany
,
Kathrin Schmüdderich
1   Standort Witten, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V., Witten, Germany
2   Fakultät für Gesundheit, Department für Pflegewissenschaft, Universität Witten/Herdecke, Witten, Germany
,
Hilde Verbeek
3   Department of Health Services Research, Maastricht University, Maastricht, Netherlands
,
Rebecca Palm
4   Fakultät VI, Department für Versorgungsforschung, Carl von Ossietzky Universitat Oldenburg, Oldenburg, Germany
2   Fakultät für Gesundheit, Department für Pflegewissenschaft, Universität Witten/Herdecke, Witten, Germany
,
Bernhard Holle
1   Standort Witten, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V., Witten, Germany
2   Fakultät für Gesundheit, Department für Pflegewissenschaft, Universität Witten/Herdecke, Witten, Germany
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Zusammenfassung

Hintergrund Die bauliche Umgebung stellt eine Schlüsselkomponente demenzspezifischer Versorgung dar. Über die Ausprägung demenzsensibler Umgebungselemente in Wohnbereichen deutscher langzeitstationärer Pflegeeinrichtungen ist bislang wenig bekannt. Mit dem German Environmental Audit Tool (G-EAT) steht ein systematisches Assessmentinstrument zur Verfügung, mit dem diese Elemente tiefergehend erfasst werden können. Ziel der Arbeit: Beschreibung der Ausprägung demenzsensibler Gestaltungsprinzipien und Umgebungselemente in einer regional begrenzten Stichprobe in Wohnbereichen deutscher Pflegeeinrichtungendeutscher Wohnbereiche.

Methoden Die bauliche Umgebung wurde mit dem G-EAT erfasst und quantitativ-deskriptiv ausgewertet. Auf der Basis von Einrichtungsbegehungen wurden Definitionen der Wohnbereiche erstellt und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet.

Ergebnisse Die 42 Wohnbereiche zeigen heterogene Charakteristika hinsichtlich der Größe und der Zusammensetzung der darin enthaltenen Räume. Demenzsensible Gestaltungsprinzipien variieren in der baulichen Umsetzung stark: Umgebungselemente, die sich an einem familiären Umfeld orientieren, sind durchschnittlich zu 87,7% vorhanden. Visuelle Zugangsmöglichkeiten werden hingegen deutlich seltener durch die bauliche Umgebung ermöglicht (MW 37,3%).

Schlussfolgerungen Die Ausprägung verschiedener demenzsensibler Umgebungselemente muss vor dem Hintergrund des Pflegekonzepts der Einrichtungen und der Homogenität der Bewohner*innengruppe weiter untersucht werden, um passgenaue Umgebungsanpassungen initiieren zu können, die von den interdisziplinären Teams der Pflegeeinrichtungen umgesetzt werden können. Dies erfordert auch eine weiterführende Betrachtung anhand einer größeren Stichprobe von Wohnbereichen, um fördernde und hemmende Faktoren für die Umsetzung einer demenzsensiblen Umgebungsgestaltung zu identifizieren.



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Article published online:
30 July 2024

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