Aktuelle Ernährungsmedizin 2025; 50(05): 380-382
DOI: 10.1055/a-2674-7367
Gesellschaftsnachrichten

Gesellschaftsnachrichten der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM)

Neue Übersicht zur Abrechnung von Ernährungstherapie und Prävention veröffentlicht

Arbeitsgemeinschaft aus Berufs- und Fachorganisationen schafft Transparenz für Leistungserbringung und Kooperation

Wegweiser durch den Abrechnungsdschungel: Die AG Ernährungsmedizin und Ernährungstherapie, kurz AG EMET, hat eine umfassende Übersicht [Abb. 1] zur Abrechnung von Leistungen der Ernährungstherapie und Prävention veröffentlicht. Dafür wurde die Expertise führender Berufs- und Fachorganisationen der Ernährungsmedizin und Ernährungstherapie gebündelt. Ziel ist es, Transparenz zu schaffen über Zuständigkeiten, Voraussetzungen, Leistungsinhalte und Erstattungsmodelle und damit die interprofessionelle Zusammenarbeit zu stärken.

Das Dokument richtet sich an Ärztinnen und Ärzte, Ernährungsfachkräfte, Krankenkassen, gesundheitspolitische Entscheidungsträger sowie alle, die an einer verbesserten und qualitätsgesicherten Ernährungstherapie interessiert sind.


Inhalte der Veröffentlichung

Die strukturierte Übersicht bietet folgende Inhalte:

  • Voraussetzungen für die Abrechnung ernährungstherapeutischer Leistungen

  • Anerkannte Ernährungsfachkräfte für Ernährungstherapie bei ernährungsabhängigen Erkrankungen (auf Basis § 43 SGB V) und zugelassene Leistungserbringer (Heilmittel § 125 SGB V)

  • Regelungen und Fördermöglichkeiten im Bereich der Prävention nach § 20 SGB V

  • Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Bundesländern

  • Praxisnahe Hinweise für eine bessere Zusammenarbeit zwischen Ärztinnen, Ärzten und Ernährungsfachkräften


Hintergrund

Die derzeitigen Regelungen zur Abrechnung ernährungstherapeutischer und ernährungsmedizinischer Leistungen sind uneinheitlich, schwer zugänglich und je nach Bundesland unterschiedlich. Verschiedene Krankenkassen setzen unterschiedliche Anforderungen und bieten unterschiedlich hohe Bezuschussungen. Das erschwert nicht nur die Arbeit der Ernährungsfachkräfte und Ärztinnen und Ärzte, sondern behindert auch eine effektive und koordinierte Versorgung von Patient*innen.


Interprofessionelle Kooperation im Fokus

Ein zentrales Anliegen der Übersicht ist es, Wege für eine strukturierte Zusammenarbeit zwischen Ernährungsmedizin und Ernährungstherapie aufzuzeigen. Modelle der Kooperation werden vorgestellt und anhand konkreter Beispiele erläutert. So soll die sektorenübergreifende Versorgung nachhaltig gestärkt werden.


Beteiligte Organisationen

Das Positionspapier wurde gemeinschaftlich erarbeitet von maßgeblichen Berufs- und Fachorganisationen der Ernährungstherapie und Ernährungsmedizin:

  • BDEM – Berufsverband Deutscher Ernährungsmedizinerinnen und Ernährungsmediziner e.V.

  • DAEM – Deutsche Akademie für Ernährungsmedizin e.V.

  • DGEM – Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V.

  • VDD – Verband der Diätassistenten – Deutscher Bundesverband e.V.

  • VDOE – BerufsVerband Oecotrophologie e. V.
    Die Übersicht ist jederzeit kostenlos über die Website der AG EMET unter www.visionnutrition.de verfügbar. [Abb. 2]




Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
07. Oktober 2025

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