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DOI: 10.1055/s-0029-1213682
IOL-Berechnung bei hoher Myopie
Fragestellung: Hohe Myopien stellen besondere Anforderungen an Biometrie und IOL-Berechnung: Staphylome erschweren die Ultraschallmessung der Augenlänge; die Berechnung der IOL-Stärke wird durch unterschiedliche Achslängenabhängigkeiten der verwendeten Formeln beeinflusst. Zusätzlich ändert der notwendige IOL-Brechwert bei Augenlängen von 31–32mm sein Vorzeichen und wird negativ. Im folgenden werden die dabei auftretenden Probleme behandelt. Methodik: Durch Vergleich der Dicke- und Dünne-Linsen-Näherung für die IOL-Berechnung wurde die Korrelation zwischen Linsengeometrie und IOL-Konstanten analysiert. Die erhaltenen Ergebnisse wurden in Modellrechnungen auf die Alcon MA60MA-Linse im Stärkenbereich von +5 bis –5dpt angewandt. Ergebnisse: Für den Zusammenhang zwischen Linsengeometrie – beschrieben durch die Lagen der Hauptebenen – und der effektiven IOL-Position sowie der damit verbundenen Linsen-Konstanten wurde eine analytische Beziehung abgeleitet. Da sich die Linsengeometrie beim Übergang zu negativen Brechwerten dramatisch ändert, ist eine entsprechende Änderung in den IOL-Konstanten notwendig. Die Nichtbeachtung dieses Effekts führt zu hyperopen Refraktionsfehlern, die mit zunehmender Achslänge größer werden. Schlussfolgerungen: Plus- und Minuslinsen müssen zwingend durch unterschiedliche IOL-Konstanten charakterisiert werden, anderenfalls werden hyperope Refraktionsfehler erzeugt.