Gesundheitswesen 2010; 72 - WS14
DOI: 10.1055/s-0030-1266217

Determinanten des Ausstiegs aus dem Rauchen bei Erwachsenen in Deutschland

E von der Lippe 1, T Lampert 1
  • 1Robert Koch-Institut, Berlin

Einleitung/Hintergrund: Seit einigen Jahren werden auch in Deutschland verstärkte politische Anstrengungen unternommen, um den Tabakkonsum in der Bevölkerung zu reduzieren. Der inzwischen zu beobachtende Rückgang des Anteils der Raucher wird vor allem darauf zurückgeführt, dass weniger Jugendliche und junge Erwachsene mit dem Rauchen beginnen. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Frage, ob die ergriffenen Maßnahmen auch zu mehr erfolgreichen Rauchstopps geführt haben. Material und Methoden: Die Analyse basiert auf Daten der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA)“, die zwischen Juli 2008 und Juni 2009 im Rahmen einer telefonischen Befragung des Robert Koch-Instituts erhoben wurden und für die 18-jährige und ältere Wohnbevölkerung Deutschlands repräsentativ sind (n=21.262). Die GEDA-Daten erlauben detaillierte Aussagen zum Rauchverhalten, einschließlich des Alters bei Beginn und Beendigung des Rauchens. Mittels Hazard-Regressionsmodellen wird analysiert, wie sich das Rauchverhalten über die Zeit in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht, Bildung, Berufsstatus, Familienstand sowie der Dauer und Intensität des Rauchens verändert hat. Ergebnisse: In den letzten Jahren hat ein zunehmend höherer Anteil der Raucher mit dem Rauchen aufgehört. Besonders deutlich zeichnet sich diese Entwicklung seit dem Jahr 2002 ab. Jüngere Raucher haben eher als ältere Raucher den Ausstieg aus dem Rauchen geschafft. Außerdem haben etwas mehr Frauen als Männer mit dem Rauchen aufgehört. Als weitere begünstigende Faktoren für einen Ausstieg aus dem Rauchen erwiesen sich eine hohe Bildung und berufliche Stellung, eine Ehe oder Partnerschaft und ein nur gelegentlicher Tabakkonsum. Diskussion/Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse sprechen dafür, dass die in den letzten Jahren ergriffenen politischen Maßnahmen mehr Menschen dazu bewogen haben, mit dem Rauchen aufzuhören. Sie unterstreichen damit die Bedeutung dieser Bemühungen, zeigen aber zugleich die Notwendigkeit auf, diese fortzusetzen und auszuweiten.