Gesundheitswesen 2010; 72 - V192
DOI: 10.1055/s-0030-1266373

Trägt eine hohe Salzzufuhr über einen erhöhten Konsum gesüßter Getränke zur Übergewichtsentstehung bei Kindern und Jugendlichen bei?

U Alexy 1, L Libuda 1, M Kersting 1
  • 1Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE), Dortmund

Einleitung: Die Salzzufuhr in westlichen Gesellschaften ist üblicherweise hoch. Es soll untersucht werden, ob bei Kindern und Jugendlichen eine hohe Salzzufuhr über einen erhöhten Konsum gesüßter Getränke adipogen wirkt. Methodik: Ausgewertet wurden Daten der seit 1985 am FKE durchgeführten Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed (DONALD) Studie von 364 Probanden im Alter von 3–18 Jahren aus den Jahren 2003 bis 2009 mit mindestens zwei 24h Urinproben und parallel erhobenen Wiege-Protokollen sowie Daten zu Körpergewicht, -größe und Hautfettfalten anhand von gemischten linearen Modellen. Ergebnisse: Die Natriumausscheidung war bei Jungen und Mädchen positiv mit dem Standard Deviation Score des BMI (BMI-SDS) (+0,202 SDS/g Natrium-Ausscheidung zu Studienbeginn; p<0,001) and dem aus Hautfettfalten geschätzten Körperfettanteils (%BF) (+1,303%BF/g Natrium-Ausscheidung zu Studienbeginn; p<0,01) assoziiert. Dieser Zusammenhang blieb nach Adjustierung für den Konsum gesüßter Getränke und die Gesamtenergiezufuhr bestehen. Es gab einen positiven Trend zwischen der Natrium-Ausscheidung zu Studienbeginn und der individuellen Veränderung des%BF während des Studienzeitraums (+0,364% BF/g Natrium-Ausscheidung zu Studienbeginn; p=0,073), auch nach Adjustierung für den Konsum gesüßter Getränke oder die Energiezufuhr. Die Assoziation zwischen der Veränderung der Natrium-Ausscheidung und der Veränderung des SDS-BMI und%BF im Studienverlauf war nicht signifikant. Diskussion: Unsere Ergebnisse deuten auf einen positiven Effekt der Salzausscheidung auf den Körpergewichtsstatus unabhängig vom Konsum gesüßter Getränke.