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DOI: 10.1055/s-0030-1266512
Soziodemographische und klinische Charakteristika von Patienten mit chronischem Handekzem: Registerprojekt CARPE
Hintergrund: Das Handekzem ist eine häufige Hautkrankheit und hat eine hohe sozioökonomische Bedeutung. Ziel der CARPE Register-Studie (Chronisches Handekzem-Register zum Patienten-Langzeitmanagement) ist es, soziodemographische und klinische Charakteristika sowie die Behandlung von 2000 Patienten mit chronischem Handekzem in Deutschland zu untersuchen. Material und Methoden: In der CARPE Register-Studie werden Patienten mit chronischem Handekzem (mindestens dreimonatige Krankheitsdauer, >2 Schübe in den letzten 12 Monaten, keine Abheilung unter adäquater topischer Therapie) prospektiv mittels dermatologischer Untersuchungen sowie Patientenfragebögen evaluiert. Nach Einschluss werden die Patienten nach drei, sechs, neun, achtzehn und vierundzwanzig Monaten untersucht und befragt. Sowohl dermatologische Kliniken als auch niedergelassene Dermatologen nehmen an diesem Registerprojekt teil, das unter der Schirmherrschaft der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) aufgebaut wird. Es werden sozioökonomische Daten sowie Daten zur Diagnostik, zum aktuellen Hautzustand, zum Schweregrad des Handekzems, Atopiekriterien sowie zur Behandlung des Handekzems erhoben. Wir präsentieren soziodemographische und klinische Charakteristika aller Patienten, die seit April 2009 in das CARPE-Register eingeschlossen wurden. Ergebnisse: Für diese Interimsanalyse wurden insgesamt Daten von 413 Patienten mit chronischem Handekzem ausgewertet. Von diesen waren 53% weiblich; das Durchschnittsalter betrug 47,5 Jahre (SD: 13,7 Jahre). Die durchschnittliche Dauer des Handekzems betrug 7,7 Jahre (SD: 9,3 Jahre). 28,8% hatten bereits eine stationäre Versorgung (Krankenhaus oder Rehabilitation) erhalten. 14,5% waren zum Zeitpunkt der Untersuchung krankgeschrieben; 32,4% waren in den 12 Monaten vor der Untersuchung krankgeschrieben gewesen. 4,9% hatten ihren Beruf gewechselt oder aufgegeben. Bei 22,1% der Patienten lag am Untersuchungstag ein schweres, bei 51,3% ein mittelschweres und bei 17,3% ein leichtes Handekzem vor. Das irritative Kontaktekzem war die führende Diagnose (45,8%). Schlussfolgerungen: Das chronische Handekzem ist eine Erkrankung, die das private und berufliche Leben der Patienten erheblich beeinträchtigt. Ein relevanter Anteil der Patienten war bereits in stationärer Behandlung und/oder krankgeschrieben gewesen. Dies demonstriert die Notwendigkeit einer verbesserten Patientenversorgung.