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DOI: 10.1055/s-0030-1266524
Serielles Testen mit dem Interferon-γ release Assay bei Beschäftigten im Gesundheitswesen
Hintergrund: Die neuen Richtlinien zur Diagnose einer Latenten Tuberkulose Infektion (LTBI) bei Beschäftigten im Gesundheitswesen empfehlen den IGRA als Diagnoseinstrument. Trotz wachsender Erfahrung mit dem Test liegen bislang nur wenige Daten zum Seriellen Testen vor. Dies gilt vor allem für Länder mit niedriger LTBI-Prävalenz. Bei wiederholten Tests ist bislang unklar, ab wann von wahren „Konversionen und Reversionen“ auszugehen ist, wie diese interpretiert werden sollen und wann eine Chemoprävention indiziert ist. Wir haben in unserer Studie Konversions- und Reversionsraten bei Beschäftigten im Gesundheitsdienst analysiert. Methode: Insgesamt wurden 287 Beschäftigte im Gesundheitswesen, die routinemäßig arbeitsmedizinisch auf TB untersucht wurden, in die Studie eingeschlossen und zu zwei Zeitpunkten mit dem QuantiFERON-TB Gold In Tube (QFT) untersucht. Vier unterschiedliche Definitionen für Konversionen und Reversionen wurden analysiert. Zusätzlich wurde die Verwendung einer Grauzone um den Grenzwert (0,35 IU/ml) von 0,2–0,7IU/ml untersucht. Ergebnisse: Bei 15% der Beschäftigten waren beide Testergebnisse positiv. Die höchsten Konversion (6,1%) und Reversionsraten (32,6%) wurden mit der am wenigsten stringenten Definition von negativ zu positiv beobachtet. Die niedrigsten Raten (2,5%) fanden sich bei der strengsten Definition mit einem Anstieg von ≥0,7 IU/ml über dem Grenzwert von 0,35IU/ml. Bei der Verwendung einer Grauzone von 0,2–0,7 IU/ml um den Grenzwert lag die Konversionsrate bei 2,6% und die Reversionsrate bei 15,4%. Bei einem positiven QFT-Test wurde eine Röntgenuntersuchung zum Ausschluss einer aktiven Tuberkulose (TB) durchgeführt. Keiner der Probanden hat bislang eine aktive TB entwickelt. Schlussfolgerung: Die Konversions -und Reversionsraten variieren in Abhängigkeit der jeweiligen Definition. Unsere Daten bestätigen die Annahme einer Grauzone zwischen 0,2 und 0,7 IU/ml bei wiederholten Routineuntersuchungen von Personen mit einem erhöhten LTBI-Risiko. Dies sollte in einer größeren Studienpopulation evaluiert werden. Zur Progressionsrate eines positiven QFT in Niedrig-Inzidenzländern liegen wenige Daten vor. Deshalb sollten Personen, deren Testergebnisse in diese Grauzone fallen vor Beginn einer Chemoprävention nochmals mit dem QFT untersucht werden.
 
    