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DOI: 10.1055/s-0030-1266583
Selbsthilfe im Internet – ein innovativer Versorgungsweg für Betroffene?!
Das Internet bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten sich über Erkrankungen und Behandlungen zu informieren. Zunehmend finden Betroffene im Netz auch fachliche Hilfen und emotionale Unterstützung durch Gleichbetroffene. Eine besondere Rolle spielen virtuelle Austauschangebote (z.B. Foren, Chats) zu vielen Krankheiten und Problemen. Diese weisen Merkmale gemeinschaftlicher Selbsthilfe auf: Betroffene tauschen sich mit anderen Betroffenen auf gleicher Augenhöhe aus, sie sammeln Informationen zu ihrem Thema und unterstützen sich gegenseitig. Ihr Engagement erfolgt ohne kommerzielles Interesse. Für diese „virtuelle Selbsthilfe“ gelten dabei ganz eigene Gesetzmäßigkeiten. Vertrautheit miteinander und ein geschützter Rahmen – wichtige konstituierende Elemente herkömmlicher Selbsthilfegruppen – spielen hier häufig nur eine geringe Rolle. Denn es ist gerade die Offenheit und Niedrigschwelligkeit, die den virtuellen Austausch für viele Menschen so attraktiv macht. Welche Rolle spielen die Austausch- und Informationsmöglichkeiten im Internet für die Gesundheitsvorbeugung? Sind sie „innovative Versorgungswege“, die für bestimmte Nutzergruppen besonders geeignet sind? Welche Voraussetzungen und Bedingungen müssen erfüllt sein, damit Betroffene virtuelle Selbsthilfe im Sinne des Empowerment für die Stärkung ihrer psychosozialen Ressourcen nutzen können? In diesem Beitrag stellt die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) Ergebnisse ihres Projektes „Selbsthilfe und Neue Medien“, das mit Förderung des Bundesministeriums für Gesundheit und drei gesetzlichen Krankenkassen durchgeführt wird, zur Diskussion.