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DOI: 10.1055/s-0030-1266598
Zwischenergebnisse nach dem 12-Monats-Follow-up der prospektiven Studie zur Evaluation der berufsgenossenschaftlichen Heilbehandlung bei Beugesehnenverletzungen: Update
Einleitung: In einer prospektiven Studie wird u.a. die Ergebnisqualität der berufsgenossenschaftlichen Heilbehandlung (GUV) im Vergleich zu Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) untersucht. Methode: Einschlusskriterien sind Beugesehnendurchtrennung der Langfinger und das Alter zwischen 18–65 Jahren. GUV-Patienten verbleiben 28 Tage stationär, GKV-Patienten 5 Tage. Eine ambulante Rehabilitation erfolgt bis zum 41. Tag postoperativ. Nach 3 (T1), 6 (T2) und 12 Monaten (T3) werden Bewegungs- und Kraftparameter erfasst. Nach Buck-Gramcko wird das Bewegungsausmaß bewertet. Der Total Active Motion-Score (TAM) erfasst prozentual die aktive Beweglichkeit im Vergleich zur gesunden Gegenseite. Die subjektive Patientenzufriedenheit wird mit dem DASH-Fragebogen (Disabilities of Arm, Shoulder, Hand) gemessen. Die vorliegenden Zwischenergebnisse beziehen sich auf 100 Probanden (49 GUV-Patienten, 51 GKV-Patienten), die bisher zu T3 nachuntersucht wurden. Ergebnisse: Ein sehr gutes Bewegungsausmaß nach Buck-Gramcko erreichen in der GUV-Gruppe bei T1 51,0%, bei T2 75,5% und bei T3 81,6%. Dieser Anteil beträgt in der GKV-Gruppe bei T1 45,1% bei T2 58,8% und bei T3 70,6%. Die Beweglichkeit nach TAM beträgt in der GUV-Gruppe bei T1 im Mittel 81,8% (±14,0%), bei T2 87,4% (±13,0%) und bei T3 88,0% (±13,9%). In der GKV-Gruppe beträgt TAM bei T1 im Mittel 73,2% (±21,8%), bei T2 82,4% (±19,4%) und bei T3 87,6% (±18,2%). Nach DASH haben GKV-Patienten im Mittel bei T1 (20,6;±19,2) und bei T2 (13,2;±17,0)häufiger Schwierigkeiten aufgrund ihrer Verletzung als GUV-Patienten (T1: 14,0,±13,7; T2: 7,8;±8,8). Nach T3 besteht kein Unterschied mehr. Diskussion: Diese Zwischenergebnisse lassen vermuten, dass die intensiven Maßnahmen der berufsgenossenschaftlichen Heilbehandlung zu einem schnelleren Behandlungserfolg zu T1 und T2 führen. Zu T3 zeigt sich nach Buck Gramcko der Trend, dass in der GUV-Gruppe ein besseres Bewegungsausmaß erreicht wird. Nach TAM sowie nach DASH besteht zu T3 jedoch kein Unterschied mehr. Hierbei muss berücksichtigt werden, dass bei einigen GKV-Patienten aufgrund der Ergebnisse zu T1 bzw. T2 in den Behandlungsverlauf eingegriffen wurde.