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DOI: 10.1055/s-0030-1266707
Vergleich von Umwelt- und Lebensstilfaktoren allergischer und nicht allergischer Eltern: Ergebnisse der Basiserhebung der deutschen Teilnehmer der EuroPrevall-Geburtskohorte
Hintergrund: Wie allergische Erkrankungen der Eltern in Form genetisch vermittelter Prädisposition oder durch Verhaltensänderungen Einfluss auf die Entwicklung von Nahrungsmittelallergien bei Kindern nehmen ist bisher unklar. Ziel der vorliegenden Analyse war es, zu untersuchen, wie der Allergiestatus der Eltern mit soziodemographischen Faktoren und Unterschieden in häuslicher Umgebung und Lebensstil während der Schwangerschaft assoziiert ist. Methoden: Für die EU-gefördete EuroPrevall-Geburtskohorte wurden in 9 europäischen Ländern Neugeborene rekrutiert. Zu Baseline (nach der Geburt) befragten wir die Eltern zu allergischen und anderen Vorerkrankungen in der Familie, außerdem zum höchsten Schulabschluss, ethnischer Herkunft, häuslicher Umgebung inkl. Haustiere, Material der Kindermatratze, zum Rauchverhalten und detailliert zur Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft. Wenn möglich wurde von den Non-Respondern Allergiestatus und höchster Schulabschluss der Mutter erfragt. Ergebnisse: In Berlin wurden zwischen 2005–2007 insgesamt 1568 Familien eingeschlossen (54% aller angesprochenen Familien). Non-Responder hatten im Vergleich zu Studienteilnehmern seltener allergische Vorerkrankungen (33% vs. 41%) und einen deutlich niedrigeren Bildungsstand (kein Abitur/Fachabitur 63% vs. 22%). Von den Müttern/Vätern hatten jemals Asthma 11%/10%, Allergischen Schnupfen 31%/30% und Ekzem (Neurodermitis) 15%/8%. Nach Adjustierung zeigte sich, dass allergische Mütter seltener Fisch (93% vs. 87%) und Nüsse (73% vs. 63%) in der Schwangerschaft aßen als nicht allergische Mütter. Außerdem entschieden sich allergische Eltern häufiger für Schaumstoff- und seltener für Kokos-Kindermatratzen. Für das Rauchverhalten der Mütter in der Schwangerschaft und alle weiteren untersuchten Umwelt- und Lebensstilfaktoren zeigten sich keine relevanten Unterschiede zwischen allergischen und nicht allergischen Eltern. Diskussion: Die deutsche Subkohorte der EuroPrevall-Geburtskohorte ist im Verhältnis zur Zielbevölkerung leicht risikoangereichert (familiäre Prädisposition) und hat einen höheren Bildungsstand. Wir fanden einige Unterschiede zwischen allergischen und nicht allergischen Familien in Bezug auf die Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft und bei der Wahl der Kindermatratze. Diese Faktoren sollten in den zukünftigen Analysen zu Einflussfaktoren von NMA bei Kindern Berücksichtigung finden.