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DOI: 10.1055/s-0030-1266711
Womit ist eine gute Gesundheit bei 11- bis 17-Jährigen assoziiert? – Ergebnisse des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS)
Hintergrund: Im Rahmen der Entwicklung und Umsetzung von Gesundheitsförderungs- und Präventionsprogrammen sind Aspekte von Bedeutung, die in Zusammenhang mit einem guten Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen stehen. Methoden: Im bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) wurden von 2003 bis 2006 in einer repräsentativen Stichprobe 17.641 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 17 Jahren untersucht. Jugendliche ab 11 Jahren wurden im Fragebogen um die Einschätzung ihres Gesundheitszustandes gebeten. Die 5 Antwortmöglichkeiten reichten von „sehr gut“ bis „sehr schlecht“. Die Einschätzungen „sehr gut“ und „gut“ wurden als guter Gesundheitszustand zusammengefasst. Die KiGGS-Studie hat u.a. Daten zu soziodemographischen Merkmalen, Gesundheitsverhalten, gesundheitsbedingtem Versorgungsbedarf (gemessen mit dem CSHCN-Screener) sowie familiären, sozialen und personellen Ressourcen der Kinder erhoben. Ergebnisse: Daten zur subjektiven Gesundheit liegen als Selbsteinschätzung von 5399 der 11- bis 17-Jährigen vor. Insgesamt bewerten 84,9% (95%-Konfidenzintervall 83,7–86,1) der Jugendlichen ihren Gesundheitszustand gut („sehr gut“ oder „gut“), Jungen mit 86,7% (85,2–88,1) signifikant häufiger als Mädchen (83,0%; 81,3–84,7). Ein hoher Sozialstatus, kein oder nur einseitiger Migrationshintergrund sind in der bivariaten Analyse häufiger mit einem guten Gesundheitszustand assoziiert als die niedrigeren Statusgruppen oder ein beidseitiger Migrationshintergrund. 11- bis 17-Jährige, die nicht rauchen, körperlich mittelmäßig bis hoch aktiv sind, nicht adipös sind oder keinen besonderen Versorgungsbedarf haben, schätzen ihre Gesundheit ebenfalls häufiger positiv ein. Zudem verfügen Jugendliche mit gut ausgeprägten persönlichen, sozialen oder familiären Ressourcen nach eigener Einschätzung eher über einen guten Gesundheitszustand als diejenigen, welche in diesen Bereichen Defizite aufweisen. Diskussion: Unsere Ergebnisse deuten auf eine eigenständige Rolle psychosozialer Faktoren für die Gesundheit hin. Um Ansatzpunkte für Prävention und Gesundheitsförderung zu erhalten, soll multivariat untersucht werden, welche Parameter den stärksten Zusammenhang mit einem guten Gesundheitszustand aufweisen.