Gesundheitswesen 2010; 72 - P235
DOI: 10.1055/s-0030-1266741

Vergleich oraler Gesundheit in Deutschland in den Jahren 1989/92 bis 2005 anhand vier deutscher Mundgesundheitsstudien

A Jotkute 1
  • 1Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Gereifswald

Ziel: Untersuchung der Perioden-Effekte und der Ungleichheits-Effekte auf die Anzahl naturgesunder Zähne sowie die DMFT-Werte in der deutscher Bevölkerung der Alterskohorte der 35- bis 44- jährigen. Die Auswertung erfolgte in der Zeit von 1989 bis 2005 unter Hinzunahme soziodemografischer, sozioökonomischer und mundgesundheitlicher, verhaltensbezogener Variablen. Material und Methoden: Es werden vier Datensätze der Deutschen Mundgesundheitsstudien (DMS) der Jahre 1989 (West, N=451), 1992 (Ost, N=364), 1997 (N=655) und 2005 (N=925) verwendet. Alle vier Datensätze sind repräsentative Querschnittsstudien, bei denen Personen mehrerer Altersgruppen befragt und zahnmedizinisch untersucht wurden. Die Teilnehmer wurden mittels Zufallsstichproben über die Einwohnermeldeämter ermittelt und von mobilen Teams in 90 Gemeinden der Bundesrepublik aufgesucht. Die Teilnahmequote lag in dieser Altersgruppe bei ca. 58%, 71%, 56% bzw. 52%. Es wurden die Periodeneffekte, sowie Ungleichheitseffekte unter Berücksichtigung soziodemografischer, sozioökonomischer und mundgesundheitlicher Einstellungen der Befragten untersucht. Ergebnisse: Die absoluten Differenzen (Perioden Effekte) der Mittelwerten zwischen den Jahren 1989/92 und 2005 sowie 1997 und 2005 waren signifikant. 2005 waren es mehr naturgesunde Zähne als in den Jahren 1989/92 und 1997. Die Ungleichheitseffekte für die Variable Geschlecht und Erhebungsgebiet (Ost-West) waren signifikant von Null verschieden, auch wenn sie mit der Zeit kleiner wurden. Im Gegensatz dazu wurden die Unterschiede in der Variable Schulausbildung größer. Diskussion/Schlussfolgerung: Es ergeben sich die Fragen, warum es 2005 mehr naturgesunde Zähne insgesamt gab, speziell bei Frauen und im Westen des Landes als in den Jahren 1989/92 und 1997? Welche Einflüsse könnten diese Unterschiede verursacht haben?