Klin Monbl Augenheilkd 2010; 227 - V70
DOI: 10.1055/s-0030-1270053

Operative Behandlung des chronischen Makulaödems durch eine Kombinationstherapie

C Wirbelauer 1, AM Hoang 1, A Just 1
  • 1Frankfurt/Oder – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Frankfurt/Oder GmbH

Hintergrund: Die Behandlung des therapieresistenten Makulaödems bleibt eine Herausforderung. Deshalb wurde eine Kombinationstherapie bestehend aus einer medikamentösen, biologischen und mechanischen Komponente überprüft. Methoden: Bei 10 Patienten mit einem chronischen und therapieresistenten Makulaödem durch eine diabetische Makulopathie (n=6), nach Gefäßverschlüssen (n=2) oder bei vitreoretinalen Traktionen (n=2) erfolgte eine operative Behandlung. Hierzu wurde eine intravitreale Injektion mit Bevacizumab am Vortag der Operation mit einer Pars-plana-Vitrektomie und MLI-Peeling mit Brilliant blau G (BBG) sowie einer Luftendotamponade mit Bauchlagerung kombiniert. Überprüft wurden im Verlauf die visuelle Funktion sowie die Netzhautdicke mittels OCT. Ergebnisse: Das Makulaödem war bei allen Patienten deutlich rückläufig. Funktionell konnte der Visus auf durchschnittlich 0,05 stabilisiert werden. Anatomisch kam es zu einer signifikanten Verringerung der mittleren Netzhautdicke um 214µm (26%) von 557µm auf 431µm (P<0,05) und einer Rückbildung der intraretinalen zystischen Veränderungen. Es traten keine wesentlichen Komplikationen auf, wobei bei 3 Patienten weitere Nachbehandlungen notwendig wurden. Schlussfolgerungen: Eine Stabilisierung des Visus und Verbesserung der strukturellen Netzhautsituation konnte durch eine aufwendige Kombinationstherapie basierend auf einem medikamentösen, biologischen und mechanischen Ansatz erreicht werden. Langfristige Kontrollen und weitere ergänzende Therapien sind notwendig, um die funktionelle Stabilisierung zu sichern.