Gesundheitswesen 2011; 73 - A19
DOI: 10.1055/s-0031-1283416

Zur Entwicklung wahrnehmungsbasierter Gesundheitskompetenz

M Brieskorn-Zinke 1
  • 1Evangelische Fachhochschule Darmstadt, Darmstadt

Einleitung/Hintergrund: Gesundheitskompetenz ist in den Gesundheitswissenschaften ein aktuell viel diskutierter Begriff. Es handelt sich in erster Linie um eine wissensbasierte Konzeption, also um die Fähigkeit gesundheitliche Informationen lesen, verarbeiten und verstehen zu können, um im täglichen Leben Entscheidungen für den Erhalt der Gesundheit fällen zu können. Diesem wissensbasierten Verständnis von Gesundheitskompetenz wird eine erfahrungsbasierter Ausrichtung hinzugefügt, die auf den Fähigkeiten zum Wahrnehmen, Empfinden und Spüren aufbaut und als primäre Voraussetzung zur Selbstsorge betrachtet wird. Daten und Methoden, theoretischer Hintergrund: Konzeptionell basiert diese Ausrichtung auf dem Leibkonzept, welches dem kartesianischen Konzept von Körper entgegengesetzt wird. Der Ausdruck Leib bezeichnet den Gegenstand, den wir durch Selbsterfahrung als unseren Körper kennen. Er fokussiert auf die Natur, die wir selber sind. Ergebnisse: Das bewusste Erfahren leiblicher Phänomene eröffnet einen anderen Weg zur Gesundheit als das kognitive Wissen. Diese Erkenntnis muss in der Gesundheitsbildung einen wesentlich höheren Stellenwert erfahren. Diskussion/Schlussfolgerungen: Wie können in der Gesundheitsförderung wissensbasierte Konzepte mit erfahrungsbasierten Konzepten konstruktiv verknüpft werden?

Literatur:

Professionelle Gesundheitkompetenz und Selbstpflege. In:Pflegezeitschrift. 64. Jahrgang, Feb. 2011, S. 80–83 Achtsamkeitspraxis und die Entwicklung von professioneller Gesundheitskompetenz in der Pflege. Erscheint in Kürze in: Pflege – Die wissenschaftliche Zeitschrift für Pflegeberufe