Gesundheitswesen 2011; 73 - A93
DOI: 10.1055/s-0031-1283465

Stress nach der Geburt – Prävalenz und Auswirkungen auf das Gesundheitsverhalten von Müttern

M Grieshop 1
  • 1Universität Osnabrück, Osnabrück

Einleitung/Hintergrund: Die Geburt eines Kindes ist für die Mutter mit psychischer Belastung verbunden. Das Ausmaß der Belastung hat für die weitere mütterliche und kindliche Gesundheit große Bedeutung. Durch präventive Hebammenbetreuung im Wochenbett kann frühzeitig Einfluss auf die Bewältigung der Belastungen und somit auf gesundheitsrelevante Outcome-Parameter wie das Gesundheitsverhalten der Mütter genommen werden. Der Anspruch auf Hebammenbetreuung über acht Wochen post partum wird jedoch von vielen Frauen nur anteilig wahrgenommen. Das Dissertationsprojekt ist Teil des Projekts „Ausweitung der Wochenbettbetreuung durch Hebammen„ der Universitäten Marburg und Osnabrück. Im Projekt wird der Zeitraum der Hebammenbetreuung auf sechs Monate ausgeweitet, um die Zahl der Kontakte zur Hebamme zu erhöhen. Dadurch sollen das elterliche Wohlbefinden, die Elternkompetenz und das Bonding gefördert sowie Risiken und Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt werden. In dieser Arbeit wird die Belastung von Wöchnerinnen durch Stress und deren Auswirkungen auf ihr Gesundheitsverhalten untersucht. Darüber hinaus wird geprüft, ob die wahrgenommene soziale Unterstützung einen moderierenden Effekt auf den Zusammenhang zwischen Stress und Gesundheitsverhalten zeigt. Daten und Methoden: In einer prospektiven Kontrollstudie (T1: 8.-14. Tage post partum, T2: 6 Monate post partum) wird eine schriftliche Befragung von Hebammen und Müttern mit einer verlängerten Betreuung über sechs Monate (Experimentalgruppe) und von Hebammen und Müttern mit herkömmlicher Betreuung von bis zu acht Wochen in vergleichbaren Regionen (Kontrollgruppe) durchgeführt. Ergebnisse: (vorgestellt werden vorläufige Ergebnisse T1) Es wird erwartet, dass ein erhöhtes Ausmaß an Stress mit einem schlechteren Gesundheitsverhalten der Mutter einher geht und dass Mütter der Experimentalgruppe ein geringeres Ausmaß an Stress angeben als Mütter der Kontrollgruppe. Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass Mütter mit einem höheren Maß an wahrgenommener sozialer Unterstützung ein geringeres Ausmaß an Stress wahrnehmen und ein besseres Gesundheitsverhalten zeigen.

Literatur:

Deutscher Bundestag (2009). Bericht über die Lebenssituation junger Menschen und die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland –13. Kinder- und Jugendbericht. Drucksache 16/12860 Dunkley, J. (2003). Gesundheitsförderung und Hebammenpraxis. Bern: Verlag Hans Huber. Olds, D.L. (2006). The Nurse-Family-Partnership: An Evidence-Based Preventive Intervention. Infant Mental Health Journal, Vol. 27 (1), 5–25. Weiß H. (2009). Kinder in Armut – eine weitere Herausforderung inklusiver Bildung und Erziehung. Vortrag bei der Tagung „Gleich – Verschieden – Inklusiv„. 18.09.2009 an der Universität Siegen. http://www2.uni-siegen.de/˜zpe/eceis/documents/Kinderarmut und inklusive Bildung. Prof. Dr. Hans Wei%DF.pdf Aufgerufen am 10.09.2009. World Health Organization (2000). Gesundheit 21: Eine Einführung zum Rahmenkonzept „Gesundheit für alle“ für die Europäische Region der WHO. Kopenhagen.