XX Die Zeitschrift für Frauen in der Medizin 2012; 1(3): 129
DOI: 10.1055/s-0032-1322501
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Gendermedizin – Mehr als ein Modewort

Astrid Bühren
,
Anja Haas
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Doris Henne-Bruns
,
Marion Kiechle
,
Sandra Lipovac
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Ulrike Beisiegel
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Mechthild Determann
,
Susanne Dettmer
,
Annette Hasenburg
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Evelyn Hemper
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Gabriela Möslein
,
Stefanie Pranschke-Schade
,
Vera Regitz-Zagrosek
,
Anke Rohde
,
Ingrid Schreer
,
Petra-Maria Schumm-Draeger
Further Information

Publication History

Publication Date:
11 July 2012 (online)

Liebe Leserinnen,

Gender: Gendermedizin, Gender Mainstreaming, Gender Correctness – nicht jedem sind diese Begriffe verständlich. Einige mögen denken, mit dem Begriff „Gender“ wäre nur wieder ein neues Modewort in den deutschen Sprachgebrauch eingezogen.

Doch für den englischen Begriff „Gender“ gibt es kein passendes deutsches Wort, das die Bedeutung adäquat widergibt. Die Übersetzung mit dem Wort „Geschlecht“, im Englischen „sex“, erfasst nur die Beschreibung der biologischen Determinierung und nicht die soziokulturellen und psychologischen Unterschiede zwischen Frau und Mann.

Unser Topthema „Warum Gendermedizin?“ beleuchtet die vielen verschiedenen Aspekte, die hinter dem Begriff „Gender“ stehen. Denn zwischen den Geschlechtern gibt es nicht nur Unterschiede in der Symptomatik von Erkrankungen, dem Erleben von Schmerzen und dem Metabolismus von Medikamenten. Frauen und Männer verarbeiten Krankheiten auch unterschiedlich. Lesen Sie in diesem Heft, was „Gender“ für die ärztliche Tätigkeit bedeutet.

Damit alle Patienten nicht nur gleich, sondern auch gleich gut behandelt werden, ist es notwendig, das Bewusstsein für Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu schärfen und diese wissenschaftlich zu analysieren. Neue Erkenntnisse genderspezifischer Unterschiede und ihre Berücksichtigung bei unseren Therapieentscheidungen können somit zur Verbesserung der Behandlung all unserer Patienten beitragen.

Aus diesem Grund sind wir gefordert, uns mit dem Thema „Gender“ in Zukunft noch intensiver als bisher zu beschäftigen – unabhängig davon, ob wir ein passendes deutsches Wort dafür haben oder nicht.

Mit kollegialen Grüßen

Ihre Herausgeberin Prof. Dr. Doris Henne-Bruns

Herausgeberinnen

Dr. med. Astrid Bühren

Dr. med. Anja Haas

Prof. Dr. med. Doris Henne-Bruns

Prof. Dr. med. Marion Kiechle

Dr. med. Sandra Lipovac

Expertinnenpanel

Prof. Dr. rer. physiol. Dr. h. c. Ulrike Beisiegel

Dr. phil. Mechthild Determann

Dr. phil. Susanne Dettmer

Prof. Dr. med. Annette Hasenburg

Dr. med. Evelyn Hemper

Prof. Dr. med. Gabriela Möslein

Stefanie Pranschke-Schade

Prof. Dr. med. Vera Regitz-Zagrosek

Prof. Dr. med. Anke Rohde

Prof. Dr. med. Ingrid Schreer

Prof. Dr. med. Petra-Maria Schumm-Draeger