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DOI: 10.1055/s-0033-1337497
Vermeidung gesundheitsgefährdender Stoffe beim Einkauf von Spielzeug
Hintergrund:
In Kindergärten werden u.a. Spielmaterialien aus weichem PVC eingesetzt, welches eine mögliche Quelle für Weichmacher sein kann. Einige Weichmacher sind für Kleinkinder als gefährlich eingestuft. Untersuchungen haben gezeigt, dass weitere gesundheitsgefährdende Stoffe in Spielzeug enthalten sind.
Anlass:
Im Rahmen des Kölner Programms „Aktive Gesundheitsvorsorge“ werden alle Schulen und Kindertagesstätten aus innenraumhygienischer Sicht untersucht. Neben der Sanierung von Schadstoffen in Gebäuden, müssen bereits beim Neubau schadstoffarme Materialien eingesetzt werden. Eine weitere Reduktion von Belastungen im Innenraum kann die Beschaffung schadstoffarmer Materialien und Möbel sein. In Kindergärten muss dieser Aspekt auch für die Spielmaterialien umgesetzt werden.
Methode:
In der Richtlinie 2009/48/EG über die Sicherheit von Spielzeug, ist das Inverkehrbringen von Spielzeug EU weit geregelt. Die dort aufgeführten Anforderungen für einige Stoffe wurden mit den in Deutschland verwendeten Labels verglichen. Weitere Regulierungen ergeben sich aus dem Lebensmittel-, Futtermittel- und Bedarfsgegenständegesetzbuch, dem Chemikaliengesetz, der Chemikalienverbotsordnung und aus REACH, diese sollten zur Vermeidung gesundheitsgefährdender Stoffe beim Einkauf von Spielzeug ebenfalls berücksichtigt werden.
Ergebnisse:
Das Gesundheitsamt der Stadt Köln kommt wie das BfR zu der Einschätzung, dass die Regelungen der Richtlinie nicht ausreichen, um Kinder vor Gesundheitsrisiken durch chemische Substanzen zu schützen. Vor diesem Hintergrund hat das Gesundheitsamt ein erstes Anforderungsprofil für die Neubeschaffung von Spielmaterialien formuliert.
Schlussfolgerungen und Ausblick:
Ziel des erarbeiteten Anforderungsprofils ist es, bereits beim Einkauf von Spielzeug mögliche Quellen einer zusätzlichen Innenraumbelastung für Kleinkinder zu vermeiden. Ob dieser Ansatz ausreicht oder mit dem zur Verfügung stehenden Angebot korreliert, muss sich zeigen.