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DOI: 10.1055/s-0033-1337560
Hygiene-VO: Personalbedarfsanalyse im Kontext Hygienebeauftragter in sächsischen Krankenhäusern 2012
Die globale Ausweitung multiresistenter Erreger (MRE) stellt das Gesundheitswesen vor besondere Herausforderungen. Nosokomiale Infektionen (insbesondere im kausalen Zusammenhang mit MRE) mindern die Qualität therapeutischer, diagnostischer und pflegerischer Maßnahmen. In Folge entstehen hohe Kosten, welche im gesundheitspolitischen Fokus stehen. Konsequentes, professionelles Hygienemanagement kann bis zu einem Drittel die Inzidenz nosokomialer Infektionen senken. Voraussetzung dafür ist die Beschäftigung von qualifiziertem Hygienefachpersonal in Gesundheitseinrichtungen. Insbesondere Krankenhäuser besitzen hier eine Schlüsselstellung.
Die Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen schließt Lücken der Fort- und Weiterbildung für das Personal des Gesundheitswesens in Sachsen. Mit der Entwicklung des Netzwerkes Multiresistente Erreger, der Novellierung des Infektionsschutzgesetzes und der Sächsischen Medizinhygieneverordnung ist der Fort- und Weiterbildungsbedarf im Kontext der Hygiene sprunghaft angestiegen. Zur Konkretisierung des erwarteten Handlungsbedarfes musste der IST-Zustand ermittelt und mit dem SOLL-Bedarf verglichen werden. 2012 wurde dazu eine Bedarfsanalyse in sächsischen Krankenhäusern durchgeführt. An der Erhebung beteiligten sich 70% der sächsischen Krankenhäuser. Der so aufgeschlüsselte Fehlbedarf von Hygienefachpersonal fungiert als Grundlage für die konkrete Ableitung des Fachweiterbildungsbedarfs bis 2016 in Sachsen.
Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung belegen, dass in sächsischen Krankenhäusern ein Defizit an Hygienefachpersonal vorhanden ist. Doch die Zahlen zeigen auch, dass Sachsen im bundesweiten Vergleich retrospektiv auf eine gute Beschäftigungsquote verweisen kann. Der konkrete Fachbildungsbedarf wurde auf Grundlage der Ergebnisse durch eine Hochrechnung ermittelt. Darauf aufbauend wurden differenzierte Lösungsmöglichkeiten zur Deckung des Fort- und Fachweiterbildungsbedarfes konstruiert.