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DOI: 10.1055/s-0033-1343669
Determinanten des Vitamin-D-Status bei Teilnehmern der Gießener Senioren Langzeitstudie (GISELA)
Einleitung: Ein inadäquater Vitamin-D-Status scheint mit der Pathogenese verschiedener chronischer Erkrankungen assoziiert zu sein, so dass der Identifizierung der Determinanten des Vitamin-D-Status eine besondere Bedeutung zukommt. Vor allem die ältere Bevölkerung gilt als Risikogruppe für einen Vitamin-D-Mangel.
Ziele: Die vorliegende Untersuchung soll die Determinanten des Vitamin-D-Status von selbstständig lebenden Senioren aufzeigen.
Methoden: Im Rahmen der GISELA Studie wurden die Querschnittsdaten von 158 Frauen und 81 Männern aus dem Erhebungsjahr 2004 analysiert (BMI: 27 ± 4 kg/m2, Alter: 62 – 90 Jahre). Der Vitamin-D-Status wurde von August bis Oktober anhand der 25-Hydroxyvitamin-D-Spiegel [25(OH)D] im Nüchternserum mittels Elektrochemilumineszenz Immunoassay (ECLIA) bestimmt. Die Identifizierung der Determinanten des 25(OH)D-Status erfolgte getrennt nach Geschlecht anhand der multiplen linearen Regressionsanalyse, wobei die Variablen Alter, BMI, Parathormon-Serumspiegel (ECLIA), Zufuhr von Vitamin D und Calcium über Lebensmittel und Supplemente (Drei-Tage-Schätzprotokoll), Sonnenlichtexposition und körperliche Aktivität (Fragebogen) untersucht wurden.
Resultate: Die männlichen Probanden besaßen einen höheren Vitamin-D-Status als die weiblichen Teilnehmer (Median: 26,9 vs. 21,9 ng/L; P = 0,016). Aus den schrittweisen multiplen Regressionsanalysen gehen bei beiden Geschlechtern der BMI, das Lebensalter und die Vitamin-D-Zufuhr als Determinanten der 25(OH)D-Konzentration hervor (Tab. 1). Darüber hinaus waren die Parathormon-Spiegel mit dem Vitamin-D-Status der Frauen assoziiert.
β, standardisierter Regressionskoeffizient |
|||
Frauen (n = 158, R2= 0,298) |
β |
T |
P |
Konstante |
12,115 |
<0,0001 |
|
Parathormon [ng/L] |
–0,335 |
–4,944 |
<0,0001 |
Body-Mass-Index (kg/m2) |
–0,316 |
–4,498 |
<0,0001 |
Alter (Jahre) |
–0,276 |
–3,952 |
<0,0001 |
Totale Vitamin-D-Zufuhr (µg/d) |
0,164 |
2,393 |
0,018 |
Männer (n= 81, R2= 0,159) |
β |
T |
P |
Konstante |
4,535 |
<0,0001 |
|
Totale Vitamin-D-Zufuhr (µg/d) |
0,283 |
2,739 |
0,008 |
Body-Mass-Index (kg/m2) |
–0,268 |
–2,592 |
0,011 |
Alter (Jahre) |
–0,222 |
–2,165 |
0,033 |
Schlussfolgerung: Die GISELA-Probanden zeigen trotz des hohen Durchschnittsalters einen guten Vitamin-D-Status. Das weibliche Geschlecht, ein hohes Lebensalter, Übergewicht und erhöhte Parathormon-Konzentrationen erweisen sich als prädisponierende Faktoren für einen insuffizienten Vitamin-D-Status. Die Vitamin-D-Zufuhr spielt im Alter eine wichtige Rolle für die Aufrechterhaltung eines adäquaten Vitamin-D-Status.
Interessenkonflikte: Keine