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DOI: 10.1055/s-0033-1343697
Diagnostik und Therapie der Eisenmangelanämie bei geriatrischen Patienten. Ergebnisse einer retrospektiven monozentrischen Studie
Einleitung: Legt man WHO-Kriterien zugrunde weisen ca. 11% der Männer und 10% der Frauen über 65 Jahren eine Anämie auf. Mit zunehmendem Alter steigt die Prävalenz an.
Ziele: Ziel der Studie war es, Daten zur Prävalenz, den Ursachen und dem Management der Eisenmangelanämie bei geriatrischen Patienten in Deutschland auszuwerten, da solche Angaben nur spärlich vorhanden sind.
Methoden: Von März 2010 bis März 2011 wurden Daten von 405 (116 Männer; 289 Frauen) stationären, geriatrischen Patienten (84 ± 7 Jahre) retrospektiv ausgewertet. Die Diagnose und Klassifikation der Anämie erfolgte mittels Bewertung von Hb-, TSAT-, Ferritin- und CRP-Werten.
Resultate: Bei 66,3% der Patienten (Männer 74,8%; Frauen 62,9%) bestand eine Anämie. Die Serumferritinwerte lagen im Mittel bei 315,7 µg/l (Männer 373 µg/l; Frauen 257,8 µg/l). Eine erniedrigte TSAT (< 20%) fand sich bei 56,7% (Männer 50,9%; Frauen 58,8%). Als häufigste Form fand sich eine Anämie chronischer Erkrankung (ACD) (62,1%) oder eine Mischform mit der Eisenmangelanämie (ACD/IDA) (20,3%). Nur 3,27% wiesen eine reine Eisenmangelanämie auf. Bei einer mittleren Eisen i.v. Gabe von 784 mg kam es unabhängig von der zugrunde liegenden Anämie bei im Mittel 57% in durchschnittlich 2 Wochen zu einem Anstieg von > 1 g/dl.
Schlussfolgerung: Im Rahmen der Studie fand sich bei 2/3 der Patienten eine Anämie. Häufigste Anämieform waren die ACD und die ACD/IDA. Auch wenn die meisten Patienten eine unzureichende Eisen i.v. Dosis erhielten zeigte sich im Schnitt ein Hb-Anstieg von 1 g/dl, mit vergleichbarem Ergebnis bei den verschiedenen Anämieformen. Die Daten zeigen, dass ACD bei geriatrischen Patienten mit i.v.-Eisen therapierbar ist, jedoch noch nicht in zufriedenstellendem Maße in der Praxis Verwendung findet.
Referenzen:
[1] Beris P, Muñoz M, García-Erce JA, Thomas D, Maniatis A, Van der Linden P Perioperative anaemia management: consensus statement on the role of intravenous iron. Br J Anaesth. 2008 May; 100: 599 – 604
[2 ] Guralnik JM et al. Hematology 2005; 528 – 532
[3] Stauder R et al. Eur J Ger 2005; 7: 176 – 181
[4] Weiss G, Goodnough LT N Engl J Med 2005; 325: 1011 – 1023
Interessenkonflikte: Keine