Gesundheitswesen 2013; 75 - A149
DOI: 10.1055/s-0033-1354118

Priorisierung von präventiven Leistungen

D Salzmann 1, A Diederich 1
  • 1Jacobs University Bremen, Bremen

Einleitung/Hintergrund: Prävention hat in der Bevölkerung einen höheren Stellenwert als andere Versorgungsbereiche wie z.B. im Vergleich zur Kuration (Kneeshaw, 1997 Mossialos & King, 1999). Wenig ist über die Präferenzen der Versicherten innerhalb der präventiven Versorgung bekannt. Daher untersucht die vorliegende Studie die Einstellungen der allgemeinen Bevölkerung in Deutschland in Bezug auf die Wichtigkeit von verschiedenen präventiven Leistungen im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung. Darüber hinaus wird untersucht, ob diese Einstellungen abhängig von den möglichen Einflussfaktoren: Geschlecht, Alter, sozioökonomischer Status, Krankheitsstatus und dem Gesundheitsverhalten sind. Daten/Methodik: Im Rahmen der Studie sollen die Teilnehmer folgende präventive Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung nach ihrer Wichtigkeit in ein Ranking überführen: „Kurse zur gesunden Ernährung“, „Behandlungsprogramme für chronisch Kranke“, „Bewegungskurse“, „Gesundheitsfördernde Projekte, z.B. in Schulen, Altenheimen“, „Impfungen“, „Kinder- und Jugenduntersuchungen“, Krebsfrüherkennungsuntersuchungen“, „Kurse zum Stressabbau“, „Kurse zur Suchtentwöhnung“, „Rehamaßnahmen“, „Gesundheitscheck-Ups“, „Zahnvorsorge“. Als Merkmale, die auf Priorisierungsentscheidungen Einfluss nehmen können, werden soziodemographische Merkmale (Alter, Geschlecht, sozioökonomischer Status), Merkmale der körperlichen Gesundheit (Krankheitsstatus) sowie das Gesundheitsverhalten (körperliche Aktivität, Body-Mass-Index als Maß für den Gewichtsstatus, Alkohol- und Tabakkonsum) untersucht. Die Datenerhebung erfolgt mittels eines Onlinesurveys. Die Teilnehmer werden nach den Kriterien Geschlecht, Alter und sozioökonomischen Status ausgewählt. Die Datenanalyse umfasst Chi-Quadrat Tests- und T-Tests. Ergebnisse: Die Studie wird derzeit durchgeführt und es werden erste Ergebnisse vorgestellt. Es wird erwartet, dass die Teilnehmer medizinische präventive Leistungen wie z.B. Impfungen einen höheren Stellenwert geben, als Leistungen die z.B. im Zusammenhang mit Selbstverschulden stehen, wie z.B. Suchtprävention. Es werden zudem die stratifizierten Ergebnisse der möglichen Einflussfaktoren präsentiert. Diskussion/Schlussfolgerung: Für die Festlegung der zu finanzierenden präventiven Leistungen ist von großer Bedeutung, dass die Präferenzen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen wie z.B. kranke und gesunde Bürger festgestellt und berücksichtigt werden.