Gesundheitswesen 2013; 75 - A259
DOI: 10.1055/s-0033-1354207

Betriebliches Eingliederungsmanagement bei der Deutschen Bahn zur Vermittlung von Mitarbeitern mit verändertem Leistungsprofil mithilfe von IMBA und MARIE – Zur Bewertung des Pilotprojekts

A Glatz 1, S Ehmann 2
  • 1IQPR, Köln
  • 2Deutsche Bahn, Frankfurt

Hintergrund: Mit Blick auf den Demographischen Wandel kommt dem ‚Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit‘ bzw. der ‚Entwicklung demografietauglicher Personalstrategien‘ eine besondere Bedeutung zu. In diesem Zusammenhang hat die Deutsche Bahn das Konzernprojekt ‚Profil‘ gestartet. Dazu gehört insbesondere das vom iqpr unterstütze Pilotprojekt IMBA DB. Pilotprojekt zur Eingliederung von Mitarbeitern mit IMBA und MARIE: Das Pilotprojekt zielt auf die Einführung des Dokumentations- und Profilvergleichsverfahrens IMBA zur Unterstützung des betrieblichen Eingliederungsmanagements zur Integration von Mitarbeitern mit verändertem Leistungsprofil auf neue Arbeitsplätze im Konzern (BEM-I mit IMBA). Mittels IMBA ist es möglich arbeitsbezogene Fähigkeiten von Menschen und arbeitsbezogene Anforderungen von Arbeitsplätzen standardisiert zu vergleichen. Dies hilft bei der Suche nach neuen Tätigkeiten, die ohne Überforderungen ausgeübt werden können. Die Anwendung von IMBA wird durch die IMBA-Software MARIE (Matching Abilities and Requirements to Increase Evidence) unterstützt. Die Software erlaubt auch die DB-spezifische Erweiterung/Anpassung des IMBA-Merkmalkatalogs. Im Pilotprojekt sind folgende Unternehmen beteiligt: DB Regio, Region Bayern DB Fernverkehr, Technik und Bordservice Süd DB Vertrieb, Region Süd DB Schenker Rail, München DB Netz AG, Region Süd. Das Pilotprojekt endet voraussichtlich im Sommer 2013. Evaluation: Eine Nutzwertanalyse zeigte im Grundsatz, dass eine Ergänzung des bisherigen Prozesses durch IMBA sinnvoll ist. Darüber hinaus zeigt die Zwischenevaluation des Pilotprojekts bezüglich der Mitwirkenden (n = 60 Ärzte, Psychologen, Projektmitglieder, Personaler, Führungskräfte, Interessenvertreter) im quantitativen Teil insbesondere eine hohe Zustimmung bezüglich der thesenhaft formulierten Vorteile von IMBA im BEM-I (im Mittel 4 bei 5er-Skala). Im qualitativen Teil – einer Befragung der ins BEM-I einbezogenen Mitarbeiter – wird insbesondere deutlich: das Gros bilanziert den Einsatz des Instruments positiv. Auf Basis der jetzigen Erfahrungen würden von 15 dazu qualitativ befragten Personen 12 einer Teilnahme am Pilotprojekt – d.h. am IMBA-Verfahren- zustimmen. Eine Fülle weiterer Ergebnisse und Erfahrungen liegt vor. Die Dokumentenanalyse von 34 BEM-I Fällen mit IMBA im Vergleich zu konventionellen BEM-I Fällen zeigt insbesondere – die Anwendung des IMBA-Verfahrens verkürzt die Prozesszeiten im BEM-I etwa um die Hälfte.