Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2014; 19(2): 39
DOI: 10.1055/s-0033-1362446
Editorial
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Deutschland ist Vizeweltmeister,

Daniela Boer
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Publication Date:
09 May 2014 (online)

aber nicht im Fußball, sondern im Schokolade essen. Nur unsere Schweizer Nachbarn verzehren noch mehr als die 11 kg Schokoladentafeln, Pralinen und Co., die jeder Deutsche im Jahr zu sich nimmt. Jeder weiß: Zu viel Schokolade und Fast Food – und gleichzeitig zu wenig Bewegung – führen unweigerlich zu Übergewicht und den entsprechenden Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes mellitus. Fast jeder vierte Deutsche ist adipös. Für den Betroffenen kann dies gefährlich werden – aber auch für das Gesundheitssystem: Die Kosten der Adipositas liegen in Deutschland bei etwa 13 Mrd. € pro Jahr.

Für die meisten Übergewichtigen ist es nicht damit getan, den Gürtel enger zu schnallen und für ein paar Wochen auf Süßigkeiten und fette Speisen zu verzichten. Hier werden strukturierte Gewichtsreduktionsprogramme mit vordefinierten Diäten benötigt. Aber wie kostspielig und effektiv sind diese tatsächlich? Spyra et al. haben vier verschiedene Diätformen an einem adipösen Diabetes-Modell-Patienten über einen Zeitraum von drei Jahren verglichen und dabei nicht nur untersucht, wie groß die Gewichtsabnahme war, sondern auch, wie hoch die damit verbundenen Kosten waren. Ein Fazit der Studie: Am teuersten ist der therapeutischer Nihilismus – sowohl für den Patienten, als auch für die Allgemeinheit.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre,

Ihre