Klin Monbl Augenheilkd 2013; 230 - R19
DOI: 10.1055/s-0033-1363374

Hirndruck und Auge

J Jonas 1
  • 1Mannheim – Lehrstuhl für Ophthalmologie, Medizinische Fakultät Mannheim der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Patienten mit Normaldruckglaukom und Patienten mit Hochdruckglaukom im Gegensatz zu Patienten mit vaskulären Optikoneuropathien haben eine ähnliche Papillenmorphologie. Dies legt nahe, dass beim Glaukom nicht-vaskuläre, möglichweise weitere barotraumatische Faktoren eine Rolle spielen. Rezente Studien zeigten, dass (1) der zerebrospinale Flüssigkeitsdruck (ZSFD), arterieller Blutdruck und Augendruck (IOD) miteinander korreliert sind; (2)höherer ZSD korreliert ist mit jüngerem Alter, höherem Blutdruck und Body Mass Index; (3) manche Patienten mit Normaldruckglaukom niedrigen ZSFD und damit einen erhöhten Trans-Lamina Cribrosa Druckunterschied als auch einen schmaleren orbitalen ZSF-Raum haben; (4) die orbitale ZSF-Raumbreite mit dem ZSFD korreliert; und (5) der geschätzte ZSFD besser als der IOP mit Offenwinkelglaukom bezogenen Parameter korreliert. Der orbitale ZSFD als Gegendruck zum IOD mag möglicherweise daher eine Rolle in der Glaukompathogenese spielen. Zusätzlich hat möglicherweise der ZSFD einen Einfluss auf die Aderhautdicke, auf die Inzidenz retinaler Gefäßverschlüsse und auf den Ausprägungsgrad der diabetischen Retinopathie.