Klin Monbl Augenheilkd 2013; 230 - KV20
DOI: 10.1055/s-0033-1363375

Operative Techniken und postoperative Ergebnisse bei Patienten mit Cataracta traumatica

D Kolarov 1, A Just 1, C Wirbelauer 1, 2
  • 1Frankfurt (Oder) – Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Frankfurt (Oder) GmbH
  • 2Berlin – Augenklinik Berlin Marzahn

Hintergrund: Die operative Versorgung von Patienten mit Cataracta traumatica stellt durch die heterogene Ausgangssituation oft eine Herausforderung dar. In dieser klinischen Untersuchung wurden die häufigsten operativen Techniken sowie funktionellen Ergebnisse und Besonderheiten der prä- und postoperativen Vorgehensweise überprüft.

Methoden: 15 Patienten mit einer Cataracta traumatica, die sich zur Cataraktoperation und Intraokularlinsen (IOL)-Implantation vorstellten wurden untersucht. In 11 Fällen lag ein stumpfes Bulbustrauma und in 4 Fällen eine perforierende Verletzung vor. Der prä- und postoperative Visus sowie die möglichen Komplikationen wurden überprüft.

Ergebnisse: Bei 80% der Patienten wurde die Operation in Intubationsnarkose, durchgeführt und bei 20% in Tropf- und Gelanästhesie. Bei allen Patienten konnte eine signifikante Visusverbesserung von durchschnittlich 0,14 ± 0,14 auf 0,45 ± 0,28 (P < 0,05) erreicht werden. Bei den meisten erfolgte ein korneoskleraler Schnitt (n = 13), um notwendige Schnitterweiterungen zu ermöglichen. Bei lokalisierten Zonulolysen konnte durch Kapselstabilisierung mittels Irisretraktoren (n = 6) und Kapselspannring (n = 8) eine IOL-Implantation im Kapselsack (n = 9) ermöglicht werden. Bei den anderen Patienten erfolgte eine Sulkusimplantation (n = 2) oder es wurde eine retrograde irisfixierte IOL (n = 4) eingesetzt. Bei 6 Patienten erfolgte zusätzlich eine Irisplastik. Durch Glaskörperprolaps oder Begleitverletzungen im hinteren Abschnitt musste eine vordere Vitrektomie (n = 7) oder eine pars-plana-Vitrektomie (n = 4) durchgeführt werden.

Schlussfolgerung: Die Kataraktoperation ermöglicht bei Patienten mit Cataracta traumatica gute visuelle Ergebnisse. Der individuelle Operationsverlauf sowie mögliche intraoperative Komplikationen sind nicht immer voraussehbar, so dass diverse Operationstechniken angewendet werden müssen. Um optimale Operationsbedingungen zu gewährleisten ist oft eine Intubationsnarkose notwendig.