Klin Monbl Augenheilkd 2013; 230 - KV36
DOI: 10.1055/s-0033-1363391

Diagnostik von intraokularen Lymphomen

E Gundlach 1, AI Riechardt 1, AK Maier 1, AM Joussen 1, U Pleyer 1
  • 1Berlin – Klinik für Augenheilkunde, Charité Campus Virchow-Klinikum

Hintergrund: Das primäre intraokulare Lymphom (PIOL) ist ein Subtyp des ZNS Lymphoms. Obwohl dieses Lymphom sehr selten ist, hat sich seine Häufigkeit in den letzten 15 Jahren verdreifacht. Die Diagnose kann aufgrund der unspezifischen Symptome sehr schwierig sein, weshalb sie häufig erst spät gestellt wird. Wir haben daher in einer retrospektiven Studie Patienten mit einem neu diagnostizierten PIOL, die sich zwischen 2008 und 2013 an der Charite Augenklinik vorgestellt haben ausgewertet.

Methoden: 16 Patienten (8 Männer/8 Frauen) im Alter zwischen 43 – 82 Jahren (Median 62 Jahre) der Charite Augenklinik, bei denen zwischen 2008 und 2013 ein PIOL neu diagnostiziert worden ist, wurden hinsichtlich Anamnese, Spaltlampenuntersuchung, Tensio, Funduskopie, Ultraschall, Vorderkammerpunktion, Glaskörperbiopsie, ZNS-Befall und Therapie retrospektiv ausgewertet.

Ergebnisse: Alle Patienten zeigten eine zeitlich verzögerte Diagnosestellung. Eine Vorderkammerpunktion kann ein gutes diagnostisches Hilfsmittel sein, aber erst durch eine Glaskörperbiopsie kann die Diagnose gesichert werden. Liegt eine ZNS Beteiligung vor reduziert sich die Prognose deutlich.

Schlussfolgerung: Das PIOL ist eine häufig schwierig abzugrenzende Differentialdiagnose zu einer Uveitis. Daher ist es sinnvoll, besonders bei untypischen Verläufen früh eine Vorderkammerpunktion bzw. eine Glaskörperbiopsie durchzuführen, um den Patienten schnell eine Therapie zukommen zu lassen.