Klin Monbl Augenheilkd 2013; 230 - KV43
DOI: 10.1055/s-0033-1363398

Vorgehen bei Endothelpathologie und Katarakt: Triple-DMEK vs. sequentielles Vorgehen

JM Vetter 1, Y Babenk 1, C Wirbelauer 1
  • 1Berlin – Augenklinik Berlin Marzahn

Hintergrund: Bei Patienten mit Erkrankungen des Hornhautendothels und Hornhautödem sowie gleichzeitig fortgeschrittener Katarakt ist eine kombinierte operative Versorgung beider Pathologien möglich.

Methode: Bei 20 Patienten mit endothelialer Pathologie wurde entweder eine DMEK-Operation (Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty) nach vorangegangener Kataraktoperation (Gruppe 1; n = 15) oder eine Triple-DMEK (DMEK in Kombination mit einer Kataraktoperation; Gruppe 2; n = 5) durchgeführt. Der best-korrigierte Visus (Snellen) wurde präoperativ sowie 2 und 6 Wochen postoperativ erhoben. Ebenso die zentrale Hornhautdicke mittels SL-OCT und die Restrefraktion als sphärisches Äquivalent.

Ergebnisse: Präoperativ lag der best-korrigierte Visus in Gruppe 1 bei 0,26 ± 0,18 (Mittelwert ± Standardabweichung) und in Gruppe 2 bei 0,06 ± 0,18. Er besserte sich nach 2 Wochen auf 0,38 ± 0,31 bzw. 0,63 ± 0,21 und nach 6 Wochen auf 0,67 ± 0,25 bzw. 0,8 ± 0,20 (Nichtunterlegenheit von Gruppe 2 mit p < 0,05). Die Restrefraktion betrug nach 6 Wochen -0,31 ± 1,28 Dioptrien und die Hornhautdicke lag nach 6 Wochen bei 576 ± 88. Bei Refraktion und Hornhautdicke gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Gruppen.

Schlussfolgerung: Die Triple-DMEK konnte zur operativen Behandlung endothelialer Erkrankungen mit Linsentrübung verlässlich eingesetzt werden und ist in Bezug auf Entwicklung der Refraktion, der Hornhautdicke und des Visus mindestens gleichwertig zum separaten Vorgehen.