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DOI: 10.1055/s-0033-1363408
Therapiemöglichkeiten bei der trockenen Makuladegeneration
Die geographische Atrophie (GA) als Spätform der trockenen altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) stellt eine progrediente Erkrankung dar. Sie manifestiert sich durch das Entstehen und Wachstum von Atrophiearealen, die für den Patienten mit einem absoluten Skotom einhergehen. Das langsame Fortschreiten der Erkrankung und die geringe Sensitivität der zentralen Visusbestimmung hinsichtlich Krankheitsaktivität und Progression erfordern zur Wirksamkeitsprüfung von Therapien bei der GA andere Studienkonzepte. Hier kann die Fundusautofluoreszenz (FAF) als nicht-invasives bildgebendes Verfahren der Netzhaut zur Quantifikation von Atrophiearealen und damit Atrophiewachstums über die Zeit im Sinne eines Surrogate Marker zur Bestimmung der Progression und des Ausmaß der visuellen Beeinträchtigung herangezogen werden. Im Vergleich zur konventionellen Fundusphotografie erlaubt die FAFBildgebung ein präziseres Erkennen von Atrophiearealen. Darüber hinaus ist auch die Identifikation von Hochrisikomerkmalen für zukünftiges Atrophiewachstum möglich. Dies ist für das Design und die Durchführung von Therapiestudien hilfreich. Es gibt mittlerweile eine große Zahl an klinischen Studien zur Prüfung von Wirksamkeit und Sicherheit pharmakologischer Interventionen bei GA. Dazu zählen u.a. die Verminderung retinaler Toxine, anti-inflammatorische Substanzen, Komplement-Inhibition, Neuroprotektion und Verminderung von oxidativer Schädigung. Sollte sich in Prüfung befindliche Therapieansätze als wirksam erweisen, kämen diese potenziell auch für einen präventiven Ansatz bei der trockenen Frühform der AMD in Frage. Dies böte wiederum die Aussicht, die Entwicklung von AMD-Spätformen hinauszuzögern oder zu verhindern.