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DOI: 10.1055/s-0033-1363416
Intravitreales Avastin und klassische Laserkoagulation bei Frühgeborenenretinopathie
Hintergrund: Die Einführung von Avastin in die Behandlung der Frühgeborenenretinopathie hat sowohl den Ablauf der Behandlung als auch den morphologischen Ausgang im Vergleich zur klassischen transpupillären Laserkoagulation verändert.
Methoden: Seit dem Sommer 2011 bis heute sind an den neonatologischen Kliniken der Charité und dem Vivantes Krankenhaus Am Friedrichshain 29 Kinder mit einem ROP Schwellenstadium behandelt worden.
Ergebnisse: Bei 14 Kindern wurde eine Laserkoagulation beider Augen durchgeführt. Innerhalb von 6 Wochen war die Akuterkrankung ausgeheilt und Nachbehandlungen nicht notwendig. In einem Fall wurde eine beidseitige passagere exsudative Ablatio beobachtet. Bei 15 Kindern wurden beide Augen mit intravitrealem Avastin (Lucentis-ein Kind) behandelt. Der Zeitraum bis zur vollständigen Vaskularisation der Zone II verlief in allen Fällen verzögert. Bei 3 Kindern war wegen eines peripheren Rezidivs noch nach 6 Monaten eine zusätzliche, wenngleich weiter peripher gelegene Laserkoagulation erforderlich.
Schlussfolgerung: Intravitreales Avastin stellt gegenüber der Laserkoagulation insbesondere bei Kindern mit posteriorer Zone II und Zone I Erkrankung, primär den das Kind geringer belastenden Eingriff dar, schont das potentielle Gesichtsfeld, erfordert aber ein aufwendigeres Nachuntersuchungsprotokoll, um mögliche Rezidive zu erfassen. Dennoch sollte die Indikation zur invasiveren Injektionsbehandlung vor dem Hintergrund der Häufung multiresistenter Krankenhauserreger kritisch gestellt werden. Ob gleichzeitig ein funktioneller Gewinn in Bezug auf die sich entwickelnde Sehschärfe erzielt wird, bleibt abzuwarten.