Psychiatr Prax 2015; 42(06): 320-327
DOI: 10.1055/s-0034-1369899
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Recovery-Orientierung in der Psychoedukation – zwei Versuche einer Umsetzung

Implementing Recovery-Orientation in Psychoeducation – An Attempt
Hanae Ikehata
1   Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt-Universität Berlin
,
Alexandra Samaras
1   Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt-Universität Berlin
,
Antje Wilfert
2   Expertin aus Erfahrung, selbstständig tätig in Lehre und Ausbildung
,
Andreas Gervink
3   Psychiatrische Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus Berlin
,
Dagmar Wörmann
4   Zeitraum gGGmbH Berlin Wedding
,
Uta Reinhardt
4   Zeitraum gGGmbH Berlin Wedding
,
Lieselotte Mahler
3   Psychiatrische Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus Berlin
,
Sebastian von Peter
3   Psychiatrische Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus Berlin
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
10. April 2014 (online)

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Zusammenfassung

Anliegen: Der Artikel untersucht, welche kommunikativen, interaktiven und materiell-räumlichen Aspekte dazu verhelfen können, ein Recovery-orientiertes Gruppenformat umzusetzen.

Methoden: Beide Gruppen wurden qualitativ mit Hilfe der Methode der teilnehmenden Beobachtung untersucht und miteinander verglichen.

Ergebnisse: In den Gruppen wurden unterschiedliche Krankheitsmodelle verwendet, wobei für das subjektive Erleben der Betroffenen viel Raum gelassen wurde. Der Fokus in beiden Gruppen lag auf einem offenen Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmern. Außerdem hing die Art der Interaktion und Kommunikation der Gruppenteilnehmer stark von den räumlichen Gegebenheiten der Sitzungen ab.

Schlussfolgerungen: Ein offener Erfahrungsaustausch unter den Beteiligten sollte bevorzugt und die verwendeten Schulungsmaterialien sowie die räumliche Gestaltung entsprechend angepasst werden, um Recovery zu befördern.

Abstract

Objective: This article explores the diverging implementation of the main principles of recovery in two group settings similar to psychoeducation.

Method: Both groups were qualitatively examined, using participant observation, and compared to each other afterwards.

Results: Both groups used various models of disease, whereby the participants’ subjective experiences were favoured. Kinds of interaction and communication among participants were dependent on spatial characteristics of both group settings. Various types of knowledge were employed, structuring the relations among participants.

Conclusions: More standardized modes of transferring knowledge, often utilized in psychoducational settings, are less compatible with such an approach.