Gesundheitswesen 2014; 76(02): 72
DOI: 10.1055/s-0034-1370906
Panorama
Kinder und Jugendliche
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Alkoholintoxikationen weiter auf hohem Niveau

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Publikationsdatum:
24. Februar 2014 (online)

Anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu den Krankenhauseinweisungen von Kindern und Jugendlichen aufgrund von akutem Alkoholrausch sagt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): „Jeder einzelne der insgesamt 26 673 Fälle von Alkoholintoxikationen bei 10- bis 20-Jährigen ist einer zu viel. Die Risiken von Alkohol – insbesondere für Kinder und Jugendliche – werden nach wie vor unterschätzt. Das kann dramatische Folgen haben und sogar zum Tod führen.“

Im Jahr 2012 mussten bundesweit 3999 junge Menschen zwischen 10 und 15 Jahren aufgrund eines Alkoholrauschs im Krankenhaus behandelt werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang um 4,2%. Bei den 15- bis 20-Jährigen wurden 22674 Fälle registriert, eine Zunahme um 2,3%. Gerade in dieser Altersgruppe sind mehr männliche (63,4%) als weibliche Jugendliche (36,6%) betroffen. Gleichwohl ist zu beobachten, dass die weiblichen Jugendlichen bei den Alkoholintoxikationen aufholen und ihr Anteil bei den 15- bis 20-Jährigen um 4,4% zugenommen hat, während er bei den jungen Männern um 1% angestiegen ist.

Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass bis ins hohe Alter Anstiege bei den Alkoholintoxikationen zu verzeichnen sind. „Sie bilden sehr deutlich ab, dass Alkohol in der Bevölkerung das am weitesten verbreitete Suchtmittel ist und die Risiken, die von einem unkritischen Alkoholkonsum ausgehen, in unserer Gesellschaft immer noch deutlich unterschätzt werden“, so Prof. Dr. Elisabeth Pott weiter. Das beeinflusst auch das Trinkverhalten von Kindern und Jugendlichen.

IDW/Marita Völker-Albert, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung