Gesundheitswesen 2014; 76 - V09
DOI: 10.1055/s-0034-1371562

Auswirkungen der Einführung eines „Regionalen Budgets“ auf die psychiatrische Versorgung im Kreis Herzogtum Lauenburg

M Riederer 1
  • 1Leiter des Fachdienstes Eingliederungs- und Gesundheitshilfe, Kreis Herzogtum Lauenburg, Ratzeburg

Als 2009 im Kreis Herzogtum Lauenburg ein regionales Budget für die psychiatrische Abteilung am Johanniter Krankenhaus Geesthacht eingerichtet wurde, bestand bereits ein sehr gut ausgebautes ambulantisiertes Versorgungssystem. Schon seit 1998 wird von Seiten des Kreises ein Sozialpsychiatrischer Krisendienst rund um die Uhr und am Wochenende vorgehalten. Die Unterbringungszahlen gem. PsychKG sind durchgehend die Niedrigsten in Schleswig-Holstein. Im gemeindepsychiatrischen Bereich gibt es nur in vergleichsweise geringem Umfang vollstationäre Angebote, wie Wohnheime. Die Institutsambulanzen der drei Tageskliniken und des Johanniter Krankenhauses führten bereits in einem großen Umfang ambulante Behandlungen durch. Unter anderem wurde in bis zu 200 Fällen jährlich ambulante Ergotherapie verordnet.

Die ergotherapeutischen Verordnungen wurden in das regionale Budget einbezogen. Im südlichen Drittel des Kreises, in dem etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt, wird durch das Johanniter Krankenhaus Geesthacht auch ein Home-Treatment geleistet. Kriseninterventionen erfolgen auch gemeinsam vom Kriseninterventionsteam der Klinik und dem SpD. Dies trifft allerdings nicht auf die nördlichen Zweidrittel des Kreises zu, wo sich an der Versorgungssituation nichts verändert hat.

Insoweit blieben die Auswirkungen des regionalen Budgets begrenzt.