Gesundheitswesen 2014; 76 - A149
DOI: 10.1055/s-0034-1386999

Kommunale Gesundheitskonferenz als Planungs- und Steuerungsorgan

G Roller 1
  • 1Landratsamt/Kreisgesundheitsamt, Reutlingen

Die Gesundheit der Bevölkerung hat für die Entwicklung des örtlichen Gemeinwesens eine wichtige Bedeutung. Eine funktionierende medizinische Versorgung ist für die Städte und Gemeinden Teil der Daseinsvorsorge und zudem ein wichtiger Wirtschafts- und Standortfaktor sowie von erheblicher strukturpolitischer Bedeutung. Um die Gesundheit auf einem hohen Niveau zu erhalten, ist eine Neuausrichtung der gesundheitspolitischen Maßnahmen notwendig. Neben einer bürger- und bedarfsorientierten Gesundheitsversorgung müssen Prävention und Gesundheitsförderung strukturell verankert werden. Das Thema Gesundheit ist bereits heute das neue Feld der Kommunalpolitik. Das heißt aber auch nichts anderes, als dass die Stadt- und Landkreise vor Ort nicht nur stärker in die Versorgungsplanung sondern auch in den Bereichen Prävention und Gesundheitsförderung mit einbezogen werden müssen. Die Gesundheitsstrategie Baden-Württemberg – Gesundheit in allen Lebensbereichen und der „Gesundheitsdialog Baden-Württemberg“ bieten hierfür geeignete Rahmenbedingungen. Die Gesundheitsstrategie zielt darauf ab, das Auftreten chronischer Erkrankungen durch strukturelle gesundheitsfördernde Maßnahmen zu beeinflussen. Zur Umsetzung de Gesundheitsstrategie wurden in fast allen Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs Kommunale Gesundheitskonferenzen als dialogorientierte Kommunikations- und Koordinationsplattform eingerichtet, um alle für den Gesundheitsbereich relevanten Institutionen zu vernetzen. Der Landkreis Reutlingen hat als erster Landkreis in Baden-Württemberg eine solche Konferenz eingerichtet. Im Landkreis Reutlingen werden als Themen neben den Funktionsstörungen der Wirbelsäule (Rückenschmerzen), dem Diabetes mellitus, dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement und den „Gesunden Gemeinden“ insbesondere auch die hausärztliche Versorgung bearbeitet. Die hausärztliche Versorgung wird sich im Landkreis in den nächsten 15 Jahren deutlich verschlechtern, falls nicht gegengesteuert wird. Vor diesem Hintergrund wurde die hausärztliche Versorgung im Landkreis analysiert und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet, die derzeit sukzessive umgesetzt werden.