Wie beurteilen Patienten das DMP Diabetes? Ergebnisse einer vergleichenden Befragung

Einleitung: Disease Management Programme wurden in der Gesetzlichen Krankenversicherung mit der Zielsetzung implementiert, die Koordination und die Qualität der Versorgung für chronisch Kranke zu verbessern. Im Rahmen dieser Studie soll ein Vergleich der Versorgung von im DMP Diabetes Mellitus Typ 2 eingeschriebenen und nicht eingeschriebenen Versicherten durchgeführt werden.

Methodik: Zur Überprüfung des Effektes der DMP Einführung wurde eine bundesweite vergleichende Patientenbefragung von BARMER GEK Versicherten (DMP-Teilnehmer und -Nichtteilnehmer) durchgeführt. Aus diesen beiden Gruppen wurden einmalig 12.000 (5.000 eingeschrieben in DMP, 7.000 Nichtteilnehmer) Versicherte angeschrieben. Der Fragebogen beinhaltet insgesamt 35 Fragen, inklusive der deutschen Version des Patient Assessment of Chronic Illness Care (PACIC) Instrumentes.

Ergebnisse: Insgesamt 2.470 Fragebögen wurden ausgefüllt zurückgesendet (DMP Teilnehmer 1.791, Rücklaufquote 36%; Nicht-Teilnehmer 679, Rücklaufquote 10%). Von den Teilnehmern waren 48,4% weiblich (DMP 49,7%, nicht DMP 47%) und 53% waren unter 75 Jahre (DMP 54,6%, nicht DMP 48,6%). Diejenigen Patienten, welche im DMP eingeschrieben waren, erzielten in allen fünf Kategorien (patient activation, delivery system/practice design, goal setting/tailoring, problem solving/contextual, and follow-up/coordination) des PACIC Instrumentes signifikant bessere Ergebnisse als Nichtteilnehmer. Bezüglich der Prozessqualität (Häufigkeit der Fuß- oder Augenuntersuchungen) als auch mit der Zufriedenheit mit der medizinischen Behandlung zeigt die DMP Gruppe signifikant bessere Ergebnisse.

Schlussfolgerung: Die Ziele der DMP Diabetes Implementierung scheinen erreicht zu sein. Nach Angaben der Teilnehmer scheint die Versorgungsqualität höher zu sein.