Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2015; 20(1): 1
DOI: 10.1055/s-0034-1397554
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Silvia Jung
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. März 2015 (online)

je älter desto mehr?

Bezogen auf den Arzneimittelverbrauch und die -kosten ist diese Aussage korrekt – zumindest bis zu einer gewissen Altersgrenze. Diese Grenze liegt bei einem Alter von 90 Jahren. Mögliche Gründe dafür nennen Regina Karthaus et al. (S. 27), beispielsweise eine „Art Positivselektion“ – nach der nur die Menschen ein so hohes Alter erreichen, die nicht schwerwiegend erkrankt sind, deswegen wenige Arzneimittel einnehmen und dementsprechend auch keine hohen Kosten verursachen. Was beeinflusst die Arzneimittelausgaben von älteren, multimorbiden Patienten, wenn nicht das Alter? Einflussfaktoren zu klären, war Ziel der Studie von Karthaus und Kollegen, die im Rahmen des Priscus-Verbundes durchgeführt wurde.

Der Forschungsverbund Priscus wird im Programm „Gesundheit im Alter“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Ein wichtiges Projekt, wird doch der Anteil der Älteren und Alten in der Gesellschaft im größer und damit auch die Gruppe der Leidtragenden, die von Multimorbidität – und oft von einer nicht darauf abgestimmten Behandlung – betroffen sind. Der Forschungsbedarf zum Thema Multimorbidität und Polypharmakologie ist hoch, denn im Allgemeinen werden ältere und mehrfach chronisch kranke Patienten von Studien ausgeschlossen. In einem interdisziplinären Ansatz versucht der Projektverbund Priscus offene Fragen zu klären.

Priscus ist keine Abkürzung und auch kein Zufallsprodukt, sondern steht im Lateinischen für „altehrwürdig“ – passend für einen Projektverbund, der als Forschungsziel „Altern in Würde“ nennt. Dies könnte Ziel eines jeden Menschen sein. Mehr davon kann man nur allen wünschen!

In diesem Sinne eine interessante Lektüre,

Ihre