Gesundheitswesen 2015; 77 - A406
DOI: 10.1055/s-0035-1563362

Praxiserfahrungen der Regionalen Gesundheitskonferenz Weißenburg-Gunzenhausen

N Silbereisen 1
  • 1Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen, Weißenburg i. Bay.

Hintergrund: Das Modellprojekt „Regionale Gesundheitskonferenzen“ im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen fungierte als Plattform für Austausch, Koordination, Management und Steuerung der Akteure im kommunalen Gesundheitsmanagement. Innerhalb des befristeten Projektzeitraumes von Oktober 2013 bis Dezember 2014 wurde die Möglichkeit genutzt, leistungsfähige Strukturen zu schaffen, um eine größere Verantwortung für die Planung und Gestaltung des Gesundheitswesens vor Ort wahrnehmen zu können. Das Ziel der Regionalen Gesundheitskonferenz war generell, die Optimierung der wohnortnahen Gesundheitsversorgung durch Kooperation und Synergieeffekte der lokalen Akteure zu ermöglichen. Das fachlich kompetente Gremium behandelte im Wesentlichen medizinisch-soziale Versorgungsthemen. Methodik: Zur Organisation der Projektarbeit wurde im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen innerhalb des Gesundheitsamtes eine Geschäftsstelle eingerichtet. Die Geschäftsstelle organisierte die Regionalen Gesundheitskonferenzen, bereitete die Sitzungen in Absprache mit den Vorsitzenden Herrn Landrat Gerhard Wägemann und dem Steuergremium vor, stellte den Informationstransfer her, sicherte die Ergebnisse und begleitete die eingesetzten Arbeitsgruppen. Ergebnisse: Im Rahmen der drei stattgefunden Regionalen Gesundheitskonferenzen wurden Gesundheitsziele definiert und diese auf die regionalen Gegebenheiten ausgerichtet, Interventionsstrategien entwickelt und bereits erste Maßnahmen abgestimmt und auf die Bedürfnisse der Bevölkerung der Region umgesetzt. Des Weiteren wurden die Ergebnisse der Handlungsfelder den Menschen vor Ort transparent und öffentlich zugänglich gemacht. Die Regionale Gesundheitskonferenz im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen setzte für die Bearbeitung komplexer Problemlagen anhand der Bedarfsanalyse insgesamt vier Arbeitsgruppen ein, denen die für den jeweiligen Themenbereich zuständigen Akteure und Experten angehörten: Arbeitsgruppe 1: „Ärztliche Versorgung im Landkreis“ Arbeitsgruppe 2: „Patienten- und Pflegewegweiser“ Arbeitsgruppe 3: „Schnittstellenkommunikation und Überleitung“ Arbeitsgruppe 4: „Hospiz- und Palliativversorgung“ In diesen Arbeitsgruppen wurden konkrete Probleme diskutiert und Lösungsvorschläge entwickelt, die wiederum in die Gesundheitskonferenz eingebracht wurden. Diskussion: Die aufgezeigten Ergebnisse zeigen, dass im Rahmen des kurzen Projektzeitraumes bereits erste wichtige Maßnahmen zum Ende des Modellprojektes praktisch umgesetzt werden konnten. Die gewonnenen Erfahrungen fließen nunmehr auch in die Projektarbeit der Gesundheitsregionplus ein, die als Nachfolgeprojekt mit einer staatlichen Förderung bereits gestartet ist.