Gesundheitswesen 2016; 78 - V20
DOI: 10.1055/s-0036-1578835

Interventionsberichterstattung als Steuerungsinstrument bei der Maßnahmenplanung in Prävention und Gesundheitsförderung – Möglichkeiten und Grenzen

S Oberwöhrmann 1, S Bettge 1, G Meinlschmidt 1
  • 1Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, Referat Gesundheitsberichterstattung, Berlin

Im Rahmen des Gutachten des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR) von 2009 („Koordination und Integration – Gesundheitsversorgung in einer Gesellschaft des längeren Lebens“) erfolgte u.a. eine Bestandsaufnahme von Interventionen in Prävention und Gesundheitsförderung im Bereich der Primärprävention bei Kindern in Deutschland. Auf dieser Basis bekräftigte der SVR die aus seiner Sicht notwendige Priorisierung von Interventionen, die sich ohne Anreize bzw. Steuerung nur sehr langsam in der Praxis durchsetze (SVR 2009).

Auf Beschluss der Landesgesundheitskonferenz des Landes Berlin (LGK Berlin) wurde 2013 der Einstieg in die sog. Interventionsberichterstattung (IBE) begonnen. Bei dieser werden Daten zu Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention erhoben, wie z.B. Art des Angebots (z.B. Projekt, Programm, Regelangebot), Zielgruppe, Ort des Angebots, Inhalte, Angaben zu Evaluation, Qualität. Die Angebote werden tabellarisch sowie kartografisch sozialräumlich aufbereitet und den Mitgliedern der LGK als interne Datengrundlage zur Verfügung gestellt. Ziele der IBE sind die Schaffung einer Basis für Weiterentwicklung von Abstimmung und Zusammenarbeit LGK intern. Sie soll darüber hinaus zusammen mit den Daten der Gesundheitsberichterstattung (GBE) als Grundlage einer optimierten Steuerung der Aktivitäten der Mitglieder der LGK dienen. Anhand ausgewählter Ergebnisse einer ersten Erhebung im Setting Kita aus 2013 werden Nutzungsmöglichkeiten der IBE, aber auch ihre Grenzen und Risiken vorgestellt und diskutiert.